Zehntausende Demonstranten fordern Rücktritt der Regierung in Peru

Berlin/Lima - Mehrere zehntausend Menschen haben bei Protesten in Peru den Rücktritt der Regierung und Neuwahlen gefordert. Zu den Demonstrationen am Mittwoch (Ortszeit) hatten Gewerkschaften und zahlreiche Verbände aufgerufen, wie die Tageszeitung „La República“ berichtete. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten Pedro Castillo und den Rücktritt der aktuellen Präsidentin Dina Boluarte. Außerdem verlangten sie vorgezogene Neuwahlen. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich. Allein in der Hauptstadt Lima gingen rund 21.000 Menschen auf die Straße.

Seit Dezember vergangenen Jahres sitzt Castillo in Untersuchungshaft. Seine Vizepräsidentin Boluarte ließ sich daraufhin als Präsidentin vereidigen. Die Festnahme Castillos hatte zu wochenlangen Protesten und Blockaden von Straßen durch seine Anhänger geführt. Bei den gewaltsamen Protesten kamen laut offiziellen Angaben mindestens 60 Menschen ums Leben. Bei den Demonstrationen vom Mittwoch wurden laut Ombudsstelle acht Menschen verletzt.

Castillo war im Dezember vergangenen Jahres mit dem Versuch gescheitert, das Parlament aufzulösen. Er wurde daraufhin von einer Mehrheit der Abgeordneten abgesetzt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Rebellion und einen Putschversuch vor. Der ehemalige Dorfschullehrer und Gewerkschafter hatte sein Amt im Juli 2021 mit dem Versprechen angetreten, eine Agrarreform umzusetzen und eine Sozialpolitik für die ärmere Bevölkerung zu machen. Seine Amtszeit war jedoch von häufigen Wechseln der Minister und einem permanenten Machtkampf mit dem Parlament geprägt.

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