UN kritisieren Festnahme von Journalisten in Afghanistan

Frankfurt a.M./Kabul (epd). Die Vereinten Nationen haben sich besorgt über die Festnahme mehrerer afghanischer Journalisten geäußert. In den vergangenen zehn Tagen seien Medienschaffende in sechs Provinzen festgenommen worden, erklärte die UN-Mission in Afghanistan (Unama) auf der Internet-Plattform X, ehemals Twitter.

Man erinnere die De-facto-Behörden an ihre Pflicht, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu respektieren, schrieb die UN-Mission. Zudem hätten alle Festgenommen das Recht, ihre Familien und Anwälte zu sehen sowie zu erfahren, was ihnen vorgeworfen wird.

In Afghanistan hatte sich unter dem Schutz des internationalen Militäreinsatzes eine rege Medienlandschaft entwickelt, mit mehreren Fernsehsendern, Zeitungen und Radiostationen. Seit der Rückkehr der Taliban vor zwei Jahren hat sich die Lage deutlich verschlechtert. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ steht das Land auf Platz 152 von 180. Die Organisation bezeichnet die Taliban als einen „der größten Feinde der Pressefreiheit weltweit“.

„Reporter ohne Grenzen“ hatte bereits am Dienstag auf die Festnahme von neun afghanischen Journalisten aufmerksam gemacht. Den Angaben zufolge wurden ihnen die Gründe für die Festnahme nicht mitgeteilt.

Die Taliban hatten Mitte August 2021 die Hauptstadt Kabul erobert und damit wieder die Macht in ganz Afghanistan übernommen. Sie herrschten bereits zwischen 1996 und 2001, bevor sie von einer internationalen Militärkoalition gestürzt wurden.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!