Kolumbien: Einigung auf humanitäre Zonen bei Friedensgesprächen

Bogotá/Caracas - Bei Friedensgesprächen haben sich die kolumbianische Regierung und die ELN-Guerilla auf die Einrichtung sogenannter humanitärer Zonen geeinigt. Wie die Verhandlungsparteien zum Abschluss ihrer vierten Gesprächsrunde in Venezuelas Hauptstadt Caracas am Montag (Ortszeit) mitteilten, soll dadurch unter anderem die Umsetzung von Entwicklungsvorhaben gewährleistet werden. Die drei Zonen liegen hauptsächlich im Nordwesten des Landes. Anfang August war ein sechsmonatiger Waffenstillstand zwischen der Regierung und der ELN-Guerilla in Kraft getreten.

Die Verhandlungsparteien wiederholten zum Abschluss der Gespräche ihr Versprechen, die Zivilbevölkerung in die Friedensgespräche zu integrieren. Die Menschen in den betroffenen Gebieten riefen sie auf, ihre Ansichten in die Verhandlungen einzubringen. Eine Teilvereinbarung beinhaltet Absprachen zum Umgang mit inhaftierten ELN-Mitgliedern.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro, der selbst einst Mitglied der früheren Stadtguerilla M-19 war, hatte bei seinem Amtsantritt vor mehr als einem Jahr versprochen, Verhandlungen mit allen bewaffneten Gruppen des Landes aufzunehmen. Die Vereinbarung mit der ELN ist der bislang wichtigste Erfolg auf diesem Weg.

In dem südamerikanischen Land herrscht seit den 1960er Jahren ein Krieg zwischen der Regierung, verschiedenen Guerillagruppen, paramilitärischen Milizen und Drogenkartellen, bei dem etwa 300.000 Menschen getötet und sieben Millionen vertrieben wurden. Vorangegangene Friedensgespräche mit der ELN waren immer wieder gescheitert.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!