Frankfurt am Main/Pretoria - Der südafrikanische Anti-Apartheid-Kämpfer Mangosuthu Buthelezi ist tot. Der Gründer und Langzeit-Vorsitzende der südafrikanischen Zulu-Partei Inkatha Freedom Party (IFP) und spätere Innenminister unter Nelson Mandela sei am frühen Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren gestorben, erklärte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa.
Buthelezi war eine prominente und zugleich umstrittene Instanz in der südafrikanischen Politik. Weil der Zulu-König den bewaffneten Kampf der Befreiungsbewegung Afrikanischer Nationalkongress (ANC) gegen das rassistische Apartheid-Regime ablehnte, gründete er 1975 die Inkatha Freedom Party. Zugleich warf ihm der ANC eine zu große Nähe zur Apartheid-Regierung vor. Bei Zusammenstößen zwischen beiden Gruppen führten Anfang der 1990-er Jahre zu Gewaltausbrüchen, bei denen bis zu 12.000 Menschen ihr Leben verloren.
Während der Apartheid war Buthelezi Ministerpräsident von KwaZulu Bantustan, einem Gebiet, das dem Zulu-Volk von der weißen Regierung zugewiesen worden war. Seine Politik und Position brachte ihm den Vorwurf ein, eine Marionette der weißen Machthaber zu sein. 1994 schloss sich Buthelezi schließlich der Regierung Nelson Mandelas an, für dessen Freilassung er sich eingesetzt hatte, und diente von 1994 bis 2004 als Innenminister.
Die von ihm gegründete Inkatha Freedom Party kämpfte darum, die politische Reichweite der Volksgruppe der Zulu auszuweiten und mobilisierte gegen die weiße Vorherrschaft. 2019 trat Buthelezi schließlich als IFP-Vorsitzender zurück, nach 45 Jahren an der Spitze. Präsident Cyril Ramaphosa würdigte ihn in seinem Beitrag als „herausragende Führungspersönlichkeit“.