Hilfswerk Missio übergibt Petition gegen Zwangsheirat in Pakistan

Aachen, Berlin - Das katholische Hilfswerk Missio dringt auf mehr Engagement der Bundesregierung für die Rechte junger Frauen in Pakistan. Am Montag überreichte Missio-Präsident Dirk Bingener gemeinsam mit der pakistanischen katholischen Theologin Sana Iqbal in Berlin knapp 2.400 Unterschriften an den Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Frank Schwabe (SPD), wie das Hilfswerk in Aachen mitteilte.

Die Unterschriften waren seit September vergangenen Jahres in Verbindung mit der Petition „Stoppt Zwangsehe!“ gegen Zwangskonversionen und Zwangsverheiratungen gesammelt worden.

Schätzungen zufolge würden jährlich mindestens rund 1.000 junge Christinnen und weibliche Angehörige anderer Minderheiten, etwa aus Hindu- und Sikh-Gemeinschaften oder Ahmadiyya-Musliminnen, aus ihren Familien entführt und an meist ältere muslimische Männer verheiratet, erklärte Missio. Sie seien sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und anderen Formen körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt. Ihre Familien könnten sich dagegen kaum wehren.

Missio-Präsident Bingener fordert von der Bundesregierung, sich dafür einzusetzen, dass in Pakistan schon bestehende Gesetze, die diese Praxis eigentlich unter Strafe stellen, auch dann angewandt werden, wenn Mädchen und junge Frauen aus religiösen Minderheiten stammen. Die Betroffenen würden unter Druck zum Islam konvertiert und zwangsverheiratet. Eine Rückkehr in das bisherige Leben sei kaum möglich. 

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!