WHO verlangt sofortigen Stopp der Angriffe auf Krankenhäuser in Gaza

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat einen sofortigen Waffenstillstand im Nahost-Krieg verlangt. Die Konfliktparteien müssten Angriffe auf Krankenhäuser, Kliniken und Ambulanzen umgehend einstellen, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris am Dienstag in Genf mit Blick auf den am 7. Oktober begonnenen Krieg zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel.

Die Parteien hätten anscheinend vergessen, dass Krankenhäuser ein sicherer Ort sein müssten, kritisierte Harris. Die Sprecherin bezeichnete die Lage im größten Krankenhaus im palästinensischen Gaza-Streifen, dem Schifa-Hospital, als entsetzlich. Jeder Mensch in dem Krankenhaus sei in einer sehr schwierigen Lage. Einerseits drohten neue Angriffe, andererseits könnten die Patienten kaum noch versorgt werden.

Die Klinik war in die Kämpfe zwischen Hamas und der israelischen Armee geraten. Die Kriegsparteien geben sich gegenseitig die Schuld an der katastrophalen Situation in der Einrichtung.

Bis Sonntag mussten laut WHO mehr als die Hälfte der Krankenhäuser im Gaza-Streifen schließen. Diejenigen, die noch in Betrieb seien, könnten nur in sehr begrenztem Umfang Notdienste, lebensrettende Operationen und Intensivpflege anbieten. Der Mangel an Wasser, Lebensmitteln und Treibstoff bedroht auch das Wohlergehen Tausender Vertriebener, darunter Frauen und Kinder, die in Krankenhäusern und deren Umgebung untergebracht seien.

Bis zum Wochenende habe die WHO 137 Attacken auf Krankenhäuser, Kliniken, Ambulanzen und andere Einrichtungen im Gaza-Streifen gezählt. Dabei seien 521 Menschen gestorben und 686 hätten Verletzungen erlitten. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser als Kommandozentralen und Waffenlager zu nutzen.

Die Hamas, die den Gaza-Streifen beherrscht, hatte mit Terrorkommandos und Raketen Israel überfallen, Menschen getötet und Geiseln genommen. Israel reagierte mit massivem Beschuss und Bodentruppen. Dabei starben mehrere Tausend Bewohner des Gaza-Streifens. Dort harren 2,3 Millionen Menschen aus. Die UN bezeichnen die humanitäre Lage in dem Gebiet als katastrophal.

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