Menschenrechtler beklagen Lage von Roma-Kindern in der Ukraine

Göttingen - Die Situation von Roma-Kindern in der Ukraine hat sich nach Darstellung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) deutlich verschlechtert. „Roma waren schon vor dem Krieg die ärmste Bevölkerungsgruppe mit niedrigen Bildungschancen. Durch den russischen Angriff und die Flucht aus den Heimatregionen hat sich ihre Situation verschärft“, sagte die Osteuropa-Expertin der GfbV, Sarah Reinke, anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte (20. November) am Freitag in Göttingen. Knapp die Hälfte der ukrainischen Roma habe aufgrund des Krieges die Heimat verlassen. Ihre Zahl vor dem Krieg wird auf 200.000 bis 400.000 geschätzt.

Die Menschenrechtsorganisation beruft sich auf eine aktuelle Untersuchung der ukrainischen Jugendorganisation ARCA (Youth Organisation for the Advocacy of Roma Culture). Demnach verstärkt der Krieg den Kreislauf von Armut und schlechten Bildungs-, Berufs- und Einkommenschancen. So fehlten in Roma-Familien oft Endgeräte für den Online-Unterricht. Auch sei die Wohnsituation oft so schlecht, dass dort nicht gelernt werden könne.

Der Untersuchung zufolge gaben 65 Prozent der befragten Roma an, auf Unterstützung angewiesen zu sein. „Allerdings haben Roma oftmals keine Personalpapiere und damit keinen Zugang zu lebenswichtigen Sozialleistungen“, erläuterte Reinke.

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