Save the Children: Immer mehr Kinder leiden ab Geburt Hunger

Berlin - Immer mehr Kinder müssen nach einem Bericht von „Save the Children“ schon ab Geburt Hunger leiden. Die Zahl der Neugeborenen, die von Nahrungsmangel betroffen sind, sei innerhalb von zehn Jahren mehr als ein Fünftel gestiegen, erklärte die Kinderschutzorganisation am Montag zum Internationalen Tag der Kinderrechte.

Rund 17,6 Millionen Geburten in diesem Jahr seien in einem Kontext von Hunger, hieß es weiter unter Bezug auf eine Datenauswertung der Organisation. „Mehr als 17 Millionen Kinder werden dieses Jahr in eine Situation hineingeboren, in der sie oder ihre stillenden Mütter nicht genug zu essen haben“, sagte Florian Westphal, Geschäftsführer von „Save the Children Deutschland“. „Das sind durchschnittlich 33 Kinder pro Minute - so viele wie in einer großen Schulklasse.“

Die Zukunft dieser Kinder sei schon gefährdet, bevor sie ihren ersten Atemzug tun. „Der Hunger raubt diesen Mädchen und Jungen die Kindheit, er zerstört ihre Träume, er hindert sie daran zu spielen, zur Schule zu gehen und gesund aufzuwachsen“, betonte Westphal. Hunger sei aber menschengemacht. Entschiedene Maßnahmen im Kampf gegen Hunger und seine vielfältigen Ursachen seien dringlich, forderte „Save the Children“.

Zwischen 2001 und 2013 sei die Zahl der Kinder, die von Geburt an mit Hunger konfrontiert waren, dank eines entschlossenen Handelns der internationalen Gemeinschaft noch von 21,5 Millionen auf 14,4 Millionen gesunken. Danach sei die Zahl relativ stabil geblieben, 2019 aber sprunghaft angestiegen und liege nun 22 Prozent höher als vor zehn Jahren. In den ausgewerteten Daten sind der Kinderrechtsorganisation zufolge die Auswirkungen der aktuellen Krise in den palästinensischen Gebieten auf Ernährung und Geburten noch nicht berücksichtigt.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!