Amnesty: Lage von Älteren mit Behinderungen in der Ukraine schwierig

Berlin - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat auf die unzureichende Versorgung älterer Menschen mit Behinderungen in der Ukraine hingewiesen. Nach kriegsbedingten Evakuierungen oder Vertreibungen hätten diese Menschen oft keinen Zugang zu angemessenen Unterkünften und Pflege, heißt es in einem in Berlin veröffentlichten Bericht von Amnesty International. Zudem seien sie von ihren Familien getrennt. Dies fördere Ausgrenzung und Isolation.

Für den aktuellen Bericht befragte Amnesty nach eigenen Angaben zwischen Mai und September 2023 insgesamt 159 Personen, darunter 89 ältere Menschen, von denen viele eine Behinderung hatten, sowie 22 Sozialarbeiter und Beschäftigte im Gesundheitswesen.

Der russische Angriffskrieg belaste das ohnehin schon unter Druck stehende Sozialsystem der Ukraine enorm, hieß es weiter. Es mangele an barrierefreiem Wohnraum und Zugang zu Unterstützungsdiensten. Infolgedessen würden Tausende ältere Menschen mit Behinderungen in Heimen untergebracht, weit weg von ihren Angehörigen und isoliert von ihren Gemeinschaften. Fast alle Notunterkünfte für Vertriebene, die Amnesty besuchte, seien für Menschen mit körperlichen Behinderungen teilweise oder vollständig unzugänglich gewesen.

Die Menschenrechtsorganisation forderte internationale Geberländer und Hilfsorganisationen auf, die ukrainischen Behörden finanziell und technisch bei der inklusiven Unterbringung älterer Menschen mit Behinderungen zu unterstützen.

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