Sudan: Medikamente in Hauptstadt Khartum werden knapp

Nairobi/Khartum - Wegen der andauernden Kämpfe sind die Menschen in Sudans Hauptstadt Khartum und dem gleichnamigen Bundesstaat laut Hilfsorganisationen zunehmend von der Gesundheitsversorgung abgeschnitten. Nur noch wenige Krankenhäuser seien geöffnet, teilte „Ärzte ohne Grenzen“ am Freitag mit. In ihnen fehle es zudem am Medikamenten und Material, etwa Wehenmittel für entbindende Frauen und Insulin für Kinder. Auch die Vorräte an medizinischen Handschuhen und Antiseptika zur Wundreinigung seien gering.

Im Sudan war Mitte April ein Machtkampf zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) eskaliert. Große Teile von Khartum sowie weitere Regionen des nordostafrikanischen Landes sind inzwischen unter der Kontrolle der RSF.

Laut „Ärzte ohne Grenzen“ sind von den Einschränkungen in Khartum rund drei Millionen Menschen betroffen. Die meisten von ihnen leben in der Hauptstadt. Sie könnten sich eine Flucht nicht leisten oder seien nicht dazu in der Lage, erklärte der „Ärzte ohne Grenzen“-Landeskoordinator Jean-Guy Vataux.

Nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ erteilte die RSF-Miliz zum ersten Mal seit drei Monaten Mitarbeitenden von humanitären Organisationen, in die von ihnen kontrollierten Gebiete zu reisen. Um weitere Tote zu verhindern, dürften diese Beschränkungen nicht wieder eingeführt werden, forderte die Hilfsorganisation.

Die Kämpfe im Sudan gehen an mehreren Fronten weiter. Nach UN-Angaben sind bisher mehr als sieben Millionen Menschen vor den Kämpfen geflohen. Tausende weitere wurden getötet. Das Welternährungsprogramm schätzt die Zahl der akut Hungernden auf 18 Millionen. In dem Land leben rund 46 Millionen Menschen.

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