UNHCR besorgt über tote und vermisste Rohingya auf Hoher See

Genf - Das Hilfswerk UNHCR hat sich sehr besorgt über die gestiegene Zahl an gestorbenen und vermissten Rohingya-Flüchtlingen auf hoher See geäußert. Im vergangenen Jahr hätten 569 Rohingya-Flüchtlinge die Fahrt über das Andaman-Meer und den Golf von Bengalen nicht überlebt oder seien seitdem nicht mehr auffindbar, teilte UNHCR-Sprecher Matthew Saltmarsh am Dienstag in Genf mit.

Das sei die höchste Zahl an Opfern seit 2014, als 730 Menschen gestorben seien oder als vermisst galten. Schätzungen zufolge sei im Jahr 2023 einer von acht Rohingya, die sich auf die gefährliche See-Reise machten, ums Leben gekommen oder werde seitdem vermisst. Dies mache das Andaman-Meer und den Golf von Bengalen zu einem der tödlichsten Gewässer der Welt.

Das UNHCR forderte die nationalen Küstenbehörden auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um künftige Tragödien zu verhindern. Die Rettung von Menschen in Seenot sei ein humanitäres Gebot und Pflicht nach internationalem Seerecht.

Die Rohingya flüchten in oft kaum seetauglichen Booten über das Andaman-Meer und den Golf von Bengalen in Richtung Süden, um der Verfolgung durch das Militär in Myanmar und der extremen Armut in den Flüchtlingslagern in Bangladesch zu entkommen. Die muslimischen Rohingya werden im buddhistisch geprägten Myanmar brutal unterdrückt, viele von ihnen wurden nach Bangladesch vertrieben.

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