Jemen: Menschenrechtler werfen Huthi Einsatz von Kindersoldaten vor

Frankfurt a.M./Beirut - Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) wirft den jemenitischen Huthi-Rebellen die Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen vor. Im Zuge ihrer jüngsten Mobilisierungskampagne seien nach Angaben von Aktivisten und Experten auch Minderjährige rekrutiert worden, erklärte HRW am Dienstag in Beirut. Hintergrund der Mobilisierungskampagne ist demnach der Krieg in Nahost.

In den vergangenen Monaten hätten die Huthi nach eigenen Angaben mehr als 70.000 neue Kämpfer mobilisiert, erklärte die Menschenrechtsorganisation. Mit dem Thema befasste Experten gingen von mindestens Hunderten oder Tausenden neuen Kämpfern unter 18 Jahren aus. Auch von den Huthi verbreitete Bilder zur Mobilisierungskampagne zeigten Menschen, die wie Kinder wirkten. Um wie viele Kinder es sich aber tatsächlich handelt, sei nicht klar.

Die HRW-Jemen-Forscherin Niku Jafarnia warf den Huthi vor, die „palästinensische Sache“ auszunutzen, um mehr Kinder für ihren Kampf im Jemen zu rekrutieren.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober greifen die Huthi-Milizen immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um ein Ende der israelischen Militäroffensive zu erreichen. Die Rekrutierungen wurden nach Angaben von „Human Rights Watch“ auch mit der Unterstützung der Menschen im Gaza-Streifen begründet.

Im Jemen kämpfen die vom Iran unterstützten Rebellen seit Jahren gegen die Regierung. Der Bürgerkrieg in dem Land auf der arabischen Halbinsel zählt zu den größten humanitären Katastrophen weltweit. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen Hunderte Rekrutierungen von Kindersoldaten dokumentiert. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich höher.

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