Kongolesische Frauen demonstrieren gegen Krieg im Osten des Landes

Kampala/Kinshasa - In der Demokratischen Republik Kongo haben Frauen mit einem Marsch durch die Hauptstadt Kinshasa gegen den Krieg im Osten des Landes demonstriert. Wie der UN-finanzierte Sender „Radio Okapi“ am Donnerstag berichtete, gingen am Mittwoch Tausende Frauen in Schwarz gekleidet auf die Straße. Die Demo war von Familienministerin Mireille Masangu Bibi Muloko organisiert worden.

Der Marsch sei auch eine Kritik an der internationalen Gemeinschaft, die sich „an die Seite unserer Unterdrücker gestellt hat“, erklärte die Ministerin. Vor allem die UN-Mission Monusco ist der Kritik ausgesetzt, nicht ausreichend gegen die Gewalt im Osten des Landes vorzugehen.

In den vergangenen Tagen war es rund um die Stadt Sake in der östlichen Provinz Nord-Kivu erneut zu einer Eskalation der Gewalt gekommen. Nach Berichten der Nachrichtenseite „Actualité CD“ hatten UN-Soldaten ihre Präsenz in Sake verstärkt und konnten eine Einnahme durch die Rebellengruppe M23 verhindern. Kongolesische Streitkräfte unterstützten sie dabei.

Im Osten des afrikanischen Landes kämpfen bewaffnete Gruppen und Milizen um die Macht und die Kontrolle über Rohstoffe. Die M23, die derzeit größte und am besten organisierte Rebellengruppe in der Region, ist seit zwei Jahren wieder auf dem Vormarsch. Tausende Menschen wurden getötet, etwa 5,7 Millionen Menschen sind den UN zufolge auf der Flucht.

Zahlreichen Militärmissionen ist es bisher nicht gelungen, die Region zu befrieden und unter ihre Kontrolle zu bringen. Immer wieder gibt es teils gewaltsame Demonstrationen gegen die Blauhelm-Soldaten, weil die Bevölkerung von der schlechten Sicherheitslage frustriert ist. Nach einer Abzugsaufforderung durch die kongolesische Regierung befindet sich die Monusco-Mission mit etwa 14.000 Soldatinnen und Soldaten seit Dezember auf dem Rückzug.

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