Nigerias Regierung kündigt Hilfe für Millionen Familien an

Nairobi/Dakar - Nach Protesten wegen steigender Lebenshaltungskosten und zunehmender Armut hat die nigerianische Regierung die Wiederaufnahme eines Hilfsprogramms genehmigt. Mehr als zwölf Millionen Familien in Not sollen demnach mit Bargeldtransfers unterstützt werden, wie das Nachrichtenportal „Leadership“ am Dienstag berichtete. Das seit 2016 betriebene Hilfsprogramm war im Januar nach Korruptionsvorwürfen gegen die ausführende Behörde eingestellt worden.

Nigeria leidet unter einer gravierenden Wirtschaftskrise. Die Landeswährung Naira verliert konstant an Wert, Grundnahrungsmittel kosten mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr, der Preis für Treibstoff hat sich verdreifacht. Der monatliche Mindestlohn liegt jedoch seit 2019 bei 30.000 Naira (rund 18 Euro).

In den vergangenen Wochen sind die Menschen immer wieder gegen die Lage und Regierungsmaßnahmen auf die Straße gegangen. Am Montag brachten die von Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen mobilisierten Demonstrantinnen und Demonstranten in Teilen der Metropole Lagos und anderen Städten den Verkehr zum Erliegen. Für Dienstag und Mittwoch sind weitere Streiks und Proteste geplant.

Die Bargeldhilfe soll laut der Regierung mit sofortiger Wirkung wieder an die Familien ausgegeben werden. Dabei sollen Schutzmaßnahmen gegen Missbrauch eingehalten werden, wie Ausweiskontrollen der Begünstigten. Insgesamt 60 der rund 200 Millionen Nigerianerinnen und Nigerianer profitieren von dem Programm. Die Regierung erklärte, zusätzlich ein Programm für junge Arbeitslose einführen zu wollen.

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