Sexualisierte Gewalt in Kriegen: Medica Mondiale fordert mehr Hilfe

Düsseldorf - Die Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale fordert mehr Einsatz für die Überlebenden sexualisierter Gewalt in Kriegen. Regierungen müssten Betroffene und Hilfsorganisationen finanziell, politisch und diplomatisch unterstützen, erklärte die Organisation am Donnerstag in Köln mit Blick auf den Weltfrauentag am 8. März. Weltweit würden Frauen und Mädchen in Kriegen und Krisen vergewaltigt, verschleppt und ausgebeutet. Die Entwicklungen in der Ukraine oder Israel und Gaza rückten das Thema sexualisierte Kriegsgewalt aktuell wieder im Fokus der Weltöffentlichkeit.

Überlebende bräuchten Sicherheit, Schutz und ganzheitliche Unterstützung, betonte Sara Fremberg, Sprecherin von Medica Mondiale. Das reicht von stress- und traumasensibler psychosozialer und medizinischer Versorgung über rechtliche Beratung und Unterstützung dabei, eigene Einkommen zu verdienen. Aber auch politische und gesellschaftliche Anerkennung des erlebten Unrechts sei wichtig.

„Die Ursache sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt liegt in den frauenfeindlichen und diskriminierenden patriarchalen Gesellschaftsstrukturen und Machtungleichheiten - in Kriegs- und auch in Friedenszeiten“, sagte Fremberg. Diese müssten Stück für Stück abgebaut werden.

Medica Mondiale engagiert sich seit 1993 für Frauenrechte und gegen sexualisierte Gewalt. Die Arbeit begann mit einem Frauenzentrum in Bosnien und Herzegowina, in dem vergewaltigte Frauen und Mädchen psychisch und physisch betreut wurden. Die Organisation arbeitet mittlerweile in weiteren Ländern, darunter Afghanistan, Irak, Burundi, Uganda, dem Kongo sowie in Südosteuropa und Deutschland.

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