Welternährungsprogramm: Brauchen offene Zugänge zum Gaza-Streifen

München - Hilfslieferungen aus der Luft und über See nach Gaza können nach Einschätzung des Welternährungsprogramms Transporte auf dem Landweg nicht ersetzen. „Wir brauchen dringend mehr offene Zugänge“, sagte der Direktor des Welternährungsprogramms für Deutschland, Österreich und Liechtenstein, Martin Frick, am Freitag dem Radiosender Bayern2.

Vor allem im Norden des Gaza-Streifens sei die Versorgungslage schlecht, daher müssten vor allem dort Grenzübergänge geöffnet werden, erläuterte Frick. Im Dezember seien bereits 570.000 Menschen vom Hungertod bedroht gewesen. „Seitdem tröpfeln die Hilfstransporte“, sagte er. Man müsse vom Schlimmsten ausgehen.

Das Welternährungsprogramm habe derzeit mehr als 1.000 Lastwagen außerhalb des Gaza-Streifens stehen, die jederzeit Hilfe bringen könnten: „Das muss man sich vor Augen führen: Da stehen Lastwagen voller Lebensmittel, und auf der anderen Seite der Grenze verhungern Kinder.“ Das absolute Minimum an Hilfslieferungen seien 300 Lastwagenladungen pro Tag.

Im Gaza-Streifen sei die öffentliche Ordnung komplett zusammengebrochen, zudem werde weiter gekämpft. Das mache die Situation gefährlich für Helfer und Hilfsbedürftige. „Die UN hat zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 165 Mitarbeitende im Gaza-Streifen selbst verloren. Auch deshalb brauchen wir massive Hilfslieferungen, damit sich die Verzweiflung etwas legt“, sagte Frock.

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