Human Rights Watch: Dringender Handlungsbedarf im Sudan

Kampala/Khartum - Human Rights Watch hat zu sofortigem Handeln gegen den Hunger im Sudan aufgerufen. So forderte die Menschenrechtsorganisation am Freitag gezielte Sanktionen gegen Personen, die Hilfslieferungen in die sudanesische Region Darfur verhindern. Dort seien die Menschen inzwischen gezwungen, sich von Ameisen, Baumrinde und Tierfutter zu ernähren. Das gesamte Land sei dabei, in eine Abwärtsspirale von extremem, konfliktbedingten Hunger zu geraten. Der UN-Sicherheitsrat sollte unverzüglich Maßnahmen ergreifen.

Seit der Eskalation eines Machtkampfs zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) vor elf Monaten herrscht in weiten Teilen des Sudan ein brutaler Konflikt. Dabei behindern beide Kriegsparteien die humanitäre Hilfe. Ein Großteil der Hungernden lebt in Gebieten, die Hilfsorganisationen nicht erreichen können. Nach UN-Angaben brauchen fast 25 Millionen Menschen Hilfe zum Überleben, mehr als acht Millionen sind auf der Flucht. Zugleich ist die Sudan-Hilfe demnach massiv unterfinanziert.

Hilfsorganisationen haben HRW zufolge mit einem Labyrinth bürokratischer Hindernisse zu kämpfen, darunter Verzögerungen, willkürliche Bewegungseinschränkungen, Schikanen und das völlige Verbot einiger Lieferungen. Die Hilfsmaßnahmen werden auch durch die begrenzte Finanzierung erschwert. Plünderungen von Lagerhäusern und Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen verschärften die Lage zusätzlich. Verhinderung von humanitärer Hilfe sei eine gravierende Verletzung des Völkerrechts.

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