Proteste gegen Milei zum Jahrestag des Militärputsches in Argentinien

Santiago, Buenos Aires - Tausende Menschen haben am Sonntag (Ortszeit) in verschiedenen argentinischen Städten an den Militärputsch von 1976 und die darauf folgende Diktatur erinnert. In Buenos Aires füllten sich der zentrale Plaza de Mayo und die umliegenden Straßen mit Menschen, die der Opfer der Militärdiktatur gedachten und gegen die aktuelle Politik der ultralibertären Regierung unter Javier Milei protestierten. Aufgerufen dazu hatten verschiedene Menschenrechtsorganisationen.

„Wir sehen in der Regierung Milei ein grausames und gewalttätiges Verhalten gegen jene, die anders denken“, sagte die 93-jährige Sprecherin der Organisation „Madres de Plaza de Mayo“, Taty Almeida. Die Regierung ihrerseits publizierte zum Gedenktag an den Militärputsch vom 24. März einen Videospot, der den Menschenrechtsorganisationen vorwirft, die Geschichte zu verfälschen. In dem Video sagt die Tochter eines Generals, der 1974 ermordet wurde, die Organisationen verherrlichten revolutionäre und militante Gruppierungen.

Am 24. März 1976 hatte das Militär gegen die amtierende argentinische Regierung geputscht. Vorausgegangen waren mehrere politische Krisen und das Erstarken militanter rechter und linker Gruppierungen im Land. Die putschenden Generäle behaupteten, einen Bürgerkrieg verhindert zu haben. In der Folge des Putsches wurden Oppositionelle verfolgt, gefoltert und verschleppt. Menschenrechtsorganisationen und Historiker gehen von rund 30.000 Menschen aus, die während der Diktatur bis 1983 ermordet und deren Körper teilweise bis heute nicht gefunden wurden.

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