Sudan: Erste Hilfslieferung in Monaten erreicht Krisenregion Darfur

Nairobi/Port Sudan - Die ersten Lebensmittellieferungen seit Monaten haben die sudanesische Kriegsregion Darfur erreicht. Dies teilte das Welternährungsprogramm (WFP) am Freitag in der Stadt Port Sudan mit. Konvois mit Hilfsgütern für mehr als 250.000 Menschen hätten in der vergangenen Woche über die Grenze des Nachbarlandes Tschad nach Darfur gebracht werden können. Die sudanesische Regierung hatte im Februar Hilfslieferungen aus dem Tschad verboten. Wann ein nächster Konvoi nach Darfur gelassen wird, ist dem WFP zufolge unklar.

Im Sudan herrscht seit einem Jahr Krieg zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RFS). Die Versorgung der Menschen in Not ist extrem schwierig. Die UN haben bereits vor Monaten vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. Derzeit haben 18 Millionen Sudanesinnen und Sudanesen zu wenig zu essen. In Darfur befinden sich 1,7 Menschen in einer Hungersnot.

Es sei dringend notwendig, dass Hilfe die Menschen in den vom Krieg verwüsteten Dörfern auf jedem möglichen Weg erreicht, sagte WFP-Landesdirektor Eddie Rowe. In der Zeit zwischen den Ernten werde der Hunger weiter zunehmen. „Ich befürchte, dass wir Hunger und Unterernährung in einem im Sudan noch nie dagewesenen Ausmaß erleben werden.“ Die Hilfsorganisationen bräuchten dringend Sicherheitsgarantien, um die Unterstützung der Bevölkerung auszuweiten, forderte Rowe.

Bereits vor dem Krieg waren etwa ein Viertel der Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, aktuell braucht knapp die Hälfte der 51 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Unterstützung. Schon jetzt sterben laut WFP Kinder an Unterernährung.

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