Sudan: "Ärzte ohne Grenzen" stoppt Arbeit in Krankenhaus in Darfur

Frankfurt a.M./Khartum - Nach Angriffen auf das Süd-Krankenhaus in der sudanesischen Stadt El Fasher hat „Ärzte ohne Grenzen“ die Arbeit in der medizinische Einrichtung eingestellt. Kämpfer der paramilitärischen RSF-Miliz hätten am Samstag das Krankenhaus in der Regionalhauptstadt von Nord-Darfur überfallen, erklärte die Hilfsorganisation am Sonntagabend. Sie hätten um sich geschossen, geplündert und einen Rettungswagen gestohlen.

Die Einrichtung war laut „Ärzte ohne Grenzen“ das einzige Krankenhaus in der Stadt, in dem massenhaft Verwundete versorgt werden konnten. Es sei zudem eines von zwei Krankenhäusern mit Kapazitäten für Operationen. Die meisten Patientinnen und Patienten waren aufgrund vorangegangener Angriffe bereits in andere Einrichtungen gebracht worden. Ob und wie viele Menschen am Samstag getötet oder verletzt wurden, ist unklar.

Die noch geöffneten kleinen Gesundheitseinrichtungen in der Stadt seien nicht dafür ausgestattet, Dutzende von Kriegsverletzten zu versorgen, warnte die Hilfsorganisationen. Seit dem Beginn der Kämpfe um El Fasher Mitte Mai seien im Süd-Krankenhaus mehr als 1.300 Verwundete behandelt worden.

Die RSF-Miliz und die Armee kämpfen im Sudan seit April 2023 um die Macht und den Zugang zu Ressourcen. Seitdem wurden in dem afrikanischen Land tausende Menschen getötet. Mehr als sieben Millionen Menschen sind laut den UN auf der Flucht. In der westlichen Darfur-Region verüben Kämpfer der RSF-Miliz Berichten zufolge immer wieder Angriffe auf die Zivilbevölkerung.

Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) warnte am Montag vor der sich weiter verschärfenden Nahrungsmittelknappheit im Sudan. Es brauche dringend mehr Unterstützung, damit sich die Lage nicht weiter verschlechtere, forderte das WFP. Einige Regionen im Land sind derzeit von jeglicher humanitären Hilfe abgeschnitten. 

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