Rom - Der Vatikan hat die zivilrechtliche Anerkennung von Giuseppe Lin Yuntuan als Weihbischof von Fuzhou durch China „mit Zufriedenheit“ zur Kenntnis genommen. „Dieses Ereignis stellt eine weitere Frucht des Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und den chinesischen Behörden dar und ist ein wichtiger Schritt auf dem gemeinsamen Weg der Diözese“, teilte das Presseamt des Vatikans am Mittwoch mit.
Papst Leo XIV. hatte den 73-jährigen Lin Yuntuan bereits am 5. Juni zum Weihbischof von Fuzhou ernannt. Die Ernennung von Bischöfen ist ein heikles Thema in den Beziehungen der beiden Staaten, die seit 1951 keine diplomatischen Beziehungen mehr miteinander unterhalten.
Erst vor Kurzem hat eine Ernennung von Bischöfen in China für Aufsehen gesorgt. Während der Sedisvakanz, also der Zeit zwischen dem Tod von Papst Franziskus und der Wahl seines Nachfolgers Leo XIV., hatte die Volksrepublik eigenmächtig zwei Bischöfe ernannt.
In dem kommunistisch regierten Land herrscht zwar auf dem Papier Religionsfreiheit, diese hat aber enge Grenzen, die vom staatlichen Religionsamt gesetzt werden. Die katholische Kirche in China hatte sich innerhalb der vergangenen Jahrzehnte geteilt: In eine vom Staat kontrollierte offizielle Kirche, die sogenannte Patriotische Vereinigung, und in eine vatikantreue Untergrund-Kirche.
Im Pontifikat von Leos Vorgänger Franziskus spielten die Beziehungen zu China eine wichtige Rolle. In einem Abkommen aus dem Jahr 2018 wurde das Verfahren zur Ernennung von Bischöfen in China festgeschrieben. Der genaue Text ist allerdings bis heute geheim. Die Übereinkunft wurde im Oktober vergangenen Jahres für vier Jahre verlängert. Zuvor war die Verlängerung im Zwei-Jahres-Rhythmus passiert.
Seit Ende 2024 wird die mittwöchliche Generalaudienz des Papstes auch auf chinesisch übersetzt. In der Volksrepublik China leben geschätzt zwischen zehn und zwölf Millionen praktizierende Katholiken.