Human Rights Watch: Afrika investiert zu wenig in Bildung

Abuja/Frankfurt am Main - Die meisten afrikanischen Staaten investieren laut Human Rights Watch zu wenig in die Bildung. Viele hätten ihre Ausgaben für das Bildungswesen in den vergangenen Jahren sogar gesenkt, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Montag bei der Vorstellung einer Bestandsaufnahme.

2015 hätten sich die Mitgliedstaaten der UN-Bildungsorganisation Unesco, darunter alle 54 afrikanischen Staaten, darauf geeinigt, die Bildungsausgaben auf mindestens vier bis sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, betonte Human Rights Watch. Im Dezember 2024 seien in der Erklärung von Nouakchott sogar sieben Prozent von der Afrikanischen Union festgelegt worden. Basierend auf nationalen Unesco-Daten habe jedoch nur ein Drittel der afrikanischen Länder die Ziele für die Bildungsfinanzierung im Zeitraum 2013 bis 2023 erreicht. In den Jahren 2022 und 2023 sei die Zahl auf nur noch ein Viertel gesunken.

Mit unzureichenden öffentlichen Bildungsausgaben könnten die Regierungen ihren Verpflichtungen nicht gerecht werden, eine kostenlose verpflichtende Grundschulbildung von hoher Qualität zu gewährleisten und jedem Kind den Zugang zur Sekundarschulbildung zu ermöglichen und diese kostenlos anzubieten, kritisierte Human Rights Watch. Damit würden auch die politischen Verpflichtungen gegenüber internationalen Entwicklungszielen untergraben.

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