Frankfurt a.M., Pretoria - Südafrikas früherer Präsident Jacob Zuma will wieder Mitglied der Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) werden. Er habe am Donnerstag Klage gegen die Entscheidung der Partei eingereicht, seine 65-jährige Mitgliedschaft zu beenden, gab die von Zuma gegründete Partei MKP bekannt. Der Ex-Präsident (2009-2018) war im Juli 2024 wegen der Gründung der MKP im Dezember 2023 aus dem ANC ausgeschlossen worden.
Die Partei uMkhonto weSizwe (MKP), deren Vorsitzender Zuma nach wie vor ist, unterstützt den Politiker bei dem Verfahren und bezeichnet dessen Ausschluss aus dem ANC als „unrechtmäßig“. Gefordert wird eine Doppelmitgliedschaft des 83-jährigen Politikers in der MK-Partei und im ANC. Damit soll die „Einheit der Schwarzen“ wiederhergestellt werden. Es ist nicht das erste Mal, dass Zuma nach seinem Ausschluss aus der Partei die Wiederaufnahme in den ANC fordert.
Mit dem 26. Juni wählt Zuma ein symbolträchtiges Datum für seine Klage: Südafrika feiert an diesem Tag den 70. Jahrestag der Verabschiedung der Freiheitscharta. Diese bildet bis heute eine moralische und ideologische Grundlage für den ANC.
Das juristische Vorgehen gegen den ANC-Ausschluss an diesem Tag soll laut MKP-Sprecher Nhlamulo Ndhlela den „Verrat“ verdeutlichen, den der Afrikanische Nationalkongress mit seiner Koalition begangen habe. Präsident Cyril Ramaphosa regiert das Land nach dem Verlust der absoluten Mehrheit durch den ANC mit der Democratic Alliance und der Freedom Front Plus, beides Parteien mit vorwiegend weißen Mitgliedern.
Zuma war bei den Wahlen im Mai 2024 mit der MPK und einem populistischen Wahlprogramm gegen den ANC angetreten. Während seiner Amtszeit als Präsident wurde er außerdem wegen Verstoßes gegen die Verfassung verurteilt.