Skukuza - Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) hat die G20-Staaten nach dem weitgehenden Rückzug der USA aus der Entwicklungshilfe zu mehr Zusammenhalt aufgerufen. „Wir sind auch ohne die USA handlungsfähig. Das ist das Zeichen, das wir jetzt von den G20 in die Welt senden sollten“, sagte die Ministerin vor einem G20-Treffen der Entwicklungsministerinnen und -minister am Freitag im südafrikanischen Skukuza dem Evangelischen Pressediens.
Die Ministerin bezeichnete den Rückzug der USA aus der Entwicklungszusammenarbeit als besorgniserregend. Trotzdem gehe es jetzt nicht darum, das zu bedauern. „Jetzt geht es darum, die Fahne für den Multilateralismus hochzuhalten und nach vorne zu schauen“, sagte Alabali Radovan.
Multilateralismus hochhalten
Das Treffen der G20-Entwicklungsministerinnen und -minister wurde am Donnerstagabend mit einem Abendessen eröffnet. Die offiziellen Beratungen finden am Freitag statt. Die USA werden auf politischer Ebene nicht an dem Treffen teilnehmen.
In diesem Jahr hat Südafrika als erstes afrikanisches Land die Präsidentschaft der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) inne. Unter dem Motto „Solidarity, Equality, Sustainability“ verfolgt das Land ein stark entwicklungspolitisch geprägtes G20-Programm.
Alabali Radovan hofft, dass sich die Ministerinnen und Minister „trotz vieler Differenzen“ auf ein Abschlusspapier einigen können. Es sei wichtig, dass sich die G20 auf zentrale Fragen zur Entwicklungsfinanzierung verständigen - unter anderem zu illegalen Finanzströmen. „Dadurch gehen den Staaten riesige Summen verloren, die sie für Investitionen in Bildung, Gesundheit oder den Klimaschutz dringend brauchen“, sagte sie.