Frankfurt a.M., Mexiko-Stadt - In Mexiko ist ein Massengrab mit mindestens 32 Leichen entdeckt worden. Bei Ermittlungen zu spurlos verschwundenen Personen sei das Grab auf einem Anwesen im zentralen Bundesstaat Guanajuato gefunden worden, berichtete die Zeitung „El Universal“ am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. 15 Opfer seien inzwischen identifiziert worden.
Bislang seien 32 Leichen gefunden worden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Zustand der sterblichen Überreste, die in Einzelteilen geborgen wurden, mache die Identifizierung sehr schwierig.
Die Initiative von suchenden Angehörigen „Colectivo Hasta Encontrarte“ (Kollektiv 'Bis ich Dich finde') forderte Transparenz von den Behörden. Inoffiziell werde die Zahl der Leichen in dem Grab mit 20 bis 60 angegeben. „Wir können nicht erlauben, dass diese Toten anonym bleiben und sich das institutionelle Schweigen verfestigt.“
In Mexiko gibt es offiziellen Angaben zufolge derzeit fast 132.000 Menschen, die verschwunden sind und von denen jede Spur fehlt. Meistens sind sie Opfer des sogenannten Drogenkrieges, in den Kartelle, kriminelle Banden und die Behörden involviert sind. Immer wieder werden illegale Massengräber gefunden, laut Amnesty International bis März 2025 insgesamt 5.696. Guanajuato gilt als einer der gefährlichsten Bundesstaaten des Landes.
Personen, die sich bei der Suche nach Verschwundenen engagieren, werden immer wieder selbst bedroht, verschleppt und gar getötet. Meistens handelt es sich dabei um Frauen, Mütter, Töchter, Schwestern oder andere Verwandte von Opfern. Amnesty wirft den Behörden vor, die Frauen nicht genügend zu schützen und die Angreifer nicht zur Rechenschaft zu ziehen.