Nairobi/Gaborone - Die Regierung Botsuanas hat eine nationale Gesundheitskrise ausgerufen. Auslöser ist der Mangel an wichtigen Medikamenten und medizinischer Ausstattung in dem südafrikanischen Land, wie die britische BBC am Dienstag berichtete. Demnach wurde eine Notfallfinanzierung in Höhe von umgerechnet knapp 16 Millionen Euro bereitgestellt.
Zudem soll laut dem Onlineportal "Botswana Daily News" die Verteilung von medizinischen Gütern mit Unterstützung der Streitkräfte organisiert werden. In der Nacht auf Dienstag brachen die ersten Lkw in der Hauptstadt Gaborone Richtung Norden auf, teilte Präsident Duma Boko auf der Internetplattform X mit.
Durch den gut regulierten Abbau der großen Diamantvorkommen finanziert Botsuana eine vergleichsweise gute öffentliche Infrastruktur und ein umfassendes Sozialsystem. Die öffentliche Gesundheitsversorgung ist größtenteils kostenlos. Dennoch kämpft das Land mit einer hohen Arbeitslosigkeit, vor allem unter der jungen Bevölkerung. Zuletzt sorgte laut Weltbank unter anderem eine schwächere Nachfrage nach Diamanten für wirtschaftliche Probleme.
Eine weitere Herausforderung ist die weitgehende Abwicklung der Auslandshilfe der USA unter Präsident Donald Trump. Laut dem UN-Hilfsprogramm Unaids war vor den Einschnitten etwa ein Drittel der HIV/Aids-Programme Botsuanas über Hilfsgelder der Vereinigten Staaten finanziert.