Burkina Faso stellt Homosexualität unter Strafe

Frankfurt a.M., Ouagadougou - In Burkina Faso ist Homosexualität künftig illegal. Das nicht demokratisch gewählte Parlament beschloss am Montag die Kriminalisierung sogenannter „homosexueller Handlungen“, wie der französische Auslandssender RFI am Dienstag berichtete. Demnach drohen Personen, die der Homosexualität schuldig gesprochen werden, Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren und Bußgeldzahlungen.

Homosexualität beziehungsweise einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts sind in etwa 30 afrikanischen Ländern verboten. In Burkina Faso, das nach zwei aufeinanderfolgenden Putschen seit 2022 vom Militär regiert wird, war dies bislang nicht der Fall. Die Kriminalisierung geschah im Rahmen einer Reform des Familien- und Staatsbürgerschaftsrechts.

Junta-Chef Ibrahim Traoré muss RFI zufolge das Verbot noch in Kraft setzen. Es sieht zudem vor, Ausländer, die wegen Homosexualität verurteilt wurden, bei einem weiteren Verstoß gegen das Gesetz des Landes zu verweisen, wie Justizminister Edasso Rodrigue laut dem Bericht erklärte.

In jüngster Zeit haben einige afrikanische Länder ihre Gesetzgebung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans-Personen verschärft. In Mali, das ebenfalls seit 2020 vom Militär regiert wird, ist Homosexualität seit November 2024 illegal. In Ghana gab es in den vergangenen Monaten mehrere Versuche des Parlaments, ein harsches Anti-LGBT-Gesetz einzuführen, und in Uganda wurde das Verbot 2023 derart verschärft, dass in manchen Fällen die Todesstrafe droht.

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