Mexiko-Stadt, Port-Au-Prince - Amnesty International hat das jüngste Massaker in Haiti verurteilt und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung gefordert. Bewaffnete Banden hatten vergangene Woche in Labodrie, einem Ort in der Gemeinde Cabaret, mehr als 40 Menschen getötet. Dutzende Häuser in dem Fischerdorf nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince wurden in Brand gesetzt. Das Blutbad steht in einer Reihe von Massakern krimineller Banden.
Der jüngste Überfall zeige den unzureichenden staatlichen Schutz in Haiti, sagte César Marín, Kampagnendirektor von Amnesty International, am Montag (Ortszeit). Wenn die Bevölkerung weiterhin Opfer von abscheulichen Verbrechen werde, könnten die Behörden und die internationale Gemeinschaft nicht gleichgültig bleiben. Marín forderte „sofortige Maßnahmen, um einen wirksamen Schutz und Gerechtigkeit für die Opfer zu gewährleisten“.
Langfristige Lösungen nötig
Amnesty International appellierte an die Behörden und die internationale Gemeinschaft, langfristige Lösungen für die Krise im Karibikstaat zu finden. „Die Bevölkerung hat das Recht auf ein Leben in Würde und Sicherheit ohne die ständige Angst vor bewaffneten Bandenüberfällen“, sagte Marín.
Die Internationale Organisation für Migration berichtete, dass nach den gewalttätigen Übergriffen in Cabaret innerhalb von nur drei Tagen 2.912 Menschen geflohen sind. Die Mehrheit der Vertriebenen habe Zuflucht bei Verwandten und Gastfamilien in der Nachbargemeinde Arcahaie gefunden. Aktuell seien 1,3 Millionen Menschen innerhalb von Haiti vertrieben, ein Anstieg um 24 Prozent seit Dezember 2024.