Venezuela bereitet sich auf den Katastrophenfall vor

Berlin, Caracas - In Venezuela hat die Regierung am Samstag (Ortszeit) eine landesweite Katastrophenschutzübung abgehalten. Die Bevölkerung war aufgerufen, an Trainings teilzunehmen, die auf Naturkatastrophen oder militärische Auseinandersetzungen vorbereiten sollten. Innenminister Diosdado Cabello sagte im staatlichen Fernsehsender VTV: „Das Volk muss sich auf jede Situation vorbereiten.“

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur AVN wurden unter anderem an Schulen Komitees gebildet, die im Ernstfall Erste Hilfe organisieren sollen. Zudem habe sich das Militär auf einen möglichen Ausfall der Kommunikation sowie auf Rettungseinsätze in verschütteten Gebäuden vorbereitet. Genaue Zahlen über die Teilnahme wurden bislang nicht verbreitet.

In den vergangenen Wochen war Venezuela mehrfach von Erdbeben mit einer Stärke von bis zu 6,1 auf der Richterskala erschüttert worden. Laut offiziellen Angaben kam es dabei zu vereinzelten Schäden an Gebäuden.

Gleichzeitig spitzt sich der Konflikt mit den USA zu. Die US-Regierung unter Donald Trump droht mit einem Militäreinsatz auf venezolanischem Territorium, offiziell im Kampf gegen Drogenbanden. Sie behauptet, Staatschef Nicolás Maduro sei tief in den internationalen Drogenhandel verwickelt. Anfang September hatte die US-Marine nach Regierungsangaben zwei venezolanische Boote in internationalen Gewässern angegriffen und deren Besatzung getötet.

Präsident Maduro verurteilte wiederholt jede äußere Aggression und betonte die Einsatzbereitschaft von Armee und Bevölkerung zur Verteidigung des Landes. Die oppositionelle Zeitung „El Nacional“ berichtete dagegen, die Regierung in Caracas habe Washington Gesprächsangebote unterbreitet. Zugleich melden staatliche Medien verstärkte Razzien gegen mutmaßliche Drogenbanden, deren Existenz Maduro zuvor bestritten hatte.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!