Zusammenstöße bei Protesttag der "Generation Z" in Peru

Berlin/Lima  - Bei Protesten junger Demonstranten kam es in Peru zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften. Dabei wurden mindestens 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verletzt sowie ein Polizist, wie die Zeitung „Perú 21“ berichtete. Die Protestierenden hätten am Sonntagabend (Ortszeit) versucht, die Sicherheitsabsperrungen vor dem Kongressgebäude zu überwinden. Die Polizei setzte demnach Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse ein.

Laut der Zeitung „La República“ wurden zudem einzelne Demonstrierende mit Schusswaffen bedroht. Journalistinnen und Journalisten beklagten, von der Polizei an ihrer Arbeit gehindert und angegriffen worden zu sein.

Seit zwei Wochen protestieren vor allem Jugendliche jeweils am Samstag und Sonntag unter dem Motto „Demonstration der Generation Z“ gegen die Regierung von Präsidentin Dina Boluarte und fehlende wirtschaftliche Perspektiven. An diesem Wochenende gingen außerdem Fahrerinnen und Fahrer des öffentlichen Nahverkehrs auf die Straße, um gegen Unsicherheit und Schutzgelderpressung durch kriminelle Banden zu demonstrieren.

Boluarte bezeichnete die Protestierenden laut „La República“ als „Anarchisten“, die von „illegalem Bergbau, Drogenhandel und der Mafia“ finanziert würden. Sie betonte, nicht zurücktreten zu wollen und ihr Mandat bis zu den für April 2026 angesetzten Wahlen fortzuführen.

Die rechtsgerichtete Politikerin war im Dezember 2022 vom Parlament zur Interimspräsidentin ernannt worden, nachdem ihr Vorgänger Pedro Castillo versucht hatte, den Kongress aufzulösen. Seitdem ist ihre Regierung in mehrere Korruptionsaffären verwickelt. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Centro de Investigación Territorial von August stehen nur zwei Prozent der Bevölkerung hinter Boluartes Regierung.

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