Konflikt mit den USA: Venezuela ordnet Militärmanöver an

Berlin/Caracas - Venezuela reagiert mit einem Militärmanöver auf die jüngsten Angriffe des US-Militärs auf mutmaßliche Drogenschmuggler. Das Manöver begann am Donnerstag (Ortszeit) an der Küste des südamerikanischen Landes und soll nach Angaben der Zeitung „El Nacional“ bis Samstag dauern. Verteidigungsminister Vladimir Padrino López erklärte laut der staatlichen Nachrichtenagentur AVN, man wolle sich „auf äußere Bedrohungen vorbereiten“. Dafür seien verschiedene Einheiten der Streitkräfte sowie Teile der Zivilbevölkerung mobilisiert worden.

Das Manöver startete einen Tag nach einem erneuten Angriff der US-Streitkräfte auf ein Fischerboot, das nach US-Angaben Drogen transportiert haben soll. Bei dem Angriff in der Nähe der kolumbianischen Küste sei die gesamte Besatzung getötet worden. Zuvor hatte die US-Marine bereits acht Boote, die angeblich meist aus Venezuela stammten, beschossen und versenkt.

Begründung mit Anti-Drogen-Einsatz

US-Präsident Donald Trump droht sowohl Venezuela als auch Kolumbien mit militärischen Einsätzen auf deren Territorium. Die US-Regierung wirft den Regierungen beider Länder vor, in den Drogenhandel verwickelt zu sein. Sie bezeichnete Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro, der das Land autoritär regiert, als „einen der größten Drogenhändler der Welt“.

Die Regierungen Venezuelas und Kolumbiens weisen die Vorwürfe zurück und bezeichnen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen, die internationalem Recht widersprechen. Seit Beginn der Drohungen durch die USA berichten venezolanische Staatsmedien verstärkt über Anti-Drogen-Einsätze im eigenen Land. Zudem werden regelmäßig Übungen angeordnet, die sowohl die Streitkräfte als auch die Zivilbevölkerung auf einen möglichen Kriegsfall vorbereiten sollen.

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