Militärregierung in Mali widerruft 90 Bergbau-Lizenzen

Abidjan, Bamako - Die Militärregierung in Mali hat über 90 Bergbau-Lizenzen widerrufen. Betroffen seien auch Tochtergesellschaften internationaler Konzerne, die unter anderem Gold, Eisenerz, Bauxit, Uran und seltene Erden abbauen, berichtete das Nachrichtenportal „Business Insider Africa“ am Mittwochabend. Laut „Maliweb“ will die Junta den Bergbausektor sanieren und neu regeln. Die Firmen, deren Lizenzen widerrufen wurden, erfüllten die neuen gesetzlichen Anforderungen nicht, berichtete die Online-Zeitung unter Berufung auf das Bergbauministerium.

In Mali befinden sich große Rohstoffvorkommen, gleichzeitig zählt das westafrikanische Land zu den ärmsten der Welt. Der Bergbau ist ein Eckpfeiler der malischen Wirtschaft. Das Land zählt zu den führenden Goldproduzenten Afrikas. Die nun ungültigen Lizenzen wurden zwischen 2015 und 2022 erteilt, wie „Business Insider Africa“ berichtete.

Als Teil ihrer Strategie für mehr nationale Souveränität hat Malis Militärregierung unter anderem neue Bergbaugesetze erlassen und höhere Steuerzahlungen beschlossen, um mehr Einnahmen zu erzielen und eine größere Kontrolle über die eigenen natürlichen Ressourcen zu erlangen. Die Staatskassen sind leer und der wirtschaftliche Druck durch internationale Sanktionen hoch. Zugleich hat die Junta ihre Beziehungen zu Russland auch durch Partnerschaften im Bergbau- und Energiesektor gestärkt.

Die Sicherheitslage in dem Sahel-Staat ist prekär. Die Armee bekämpft islamistische Gruppierungen und andere Bewaffnete, wobei allen Konfliktparteien Menschenrechtsverbrechen vorgeworfen werden. So haben lokale Milizen, die mit dem Militär zusammenarbeiten, laut dem französischen Sender RFI vergangene Woche etwa 30 Zivilistinnen und Zivilisten im Zentrum des Landes getötet.

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