Südafrika: Nobelpreisträger Luthuli von Apartheid-Polizei getötet

Abidjan, Pietermaritzburg - In Südafrika ist die Todesursache des Friedensnobelpreisträgers Albert Luthuli widerlegt worden. Er sei nicht, wie von den Behörden behauptet, 1967 von einem Zug erfasst worden, sondern durch die Polizei des Apartheid-Regimes getötet worden, erklärte ein Gericht in der Stadt Pietermaritzburg laut einem Bericht des Nachrichtenportals „The South African“ von Freitag.

Der Mord an dem 69-Jährigen durch die Spezialeinheit der Apartheid-Polizei sei anschließend vertuscht worden, um es als Unfall aussehen zu lassen, befand das Gericht. Es bestätigt damit, was die Familie des Anti-Apartheid-Kämpfers immer geäußert hat.

Die Untersuchung der Todesursache Luthulis war im April 2025 im Rahmen einer Überprüfung der während des rassistischen Herrschaftssystems begangenen Verbrechen wieder aufgenommen worden. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass die Täter nun strafrechtlich verfolgt werden, da sie entweder gestorben oder unauffindbar sind, ist diese Entscheidung für das Land von großer symbolischer Bedeutung.

Albert Luthuli leitete von 1952 bis zu seinem Tod die Partei ANC, 1961 erhielt er den Friedensnobelpreis für seinen friedlichen Kampf gegen das Apartheid-Regime. Der ANC (Afrikanischer Nationalkongress) wurde 1960 verboten und stellt seit dem Ende der Apartheid 1994 die Regierung.

Die Partei begrüßte die Entscheidung des Gerichts zur Todesursache: Damit sei einem der größten Söhne Südafrikas seine Würde zurückgegeben worden. Es sei ein Urteil, das alle würdige, die unter der Brutalität der Apartheid gelitten hätten, und ein moralischer Sieg für Luthulis Familie.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!