Brasilien: Abholzung des Regenwalds geht um elf Prozent zurück

Berlin/Brasilia (epd). In Brasilien ist die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes um rund elf Prozent zurückgegangen. Von August 2024 bis Juli 2025 seien knapp 5.800 Quadratkilometer Wald zerstört worden, teilte das brasilianische Umweltministerium auf Basis von Satellitendaten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) am Donnerstag (Ortszeit) mit. Dies sei die drittniedrigste Abholzungsrate seit Beginn der Aufzeichnungen 1988 und das dritte Jahr in Folge mit einem Rückgang seit Beginn der Amtszeit von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. Auch im Savannengebiet Cerrado sei die Zerstörung um fast 11,5 Prozent zurückgegangen.

Verbesserte Kontrolle

Dieser Fortschritt sei dank einer verbesserten Kontrolle illegaler Abholzung möglich gewesen, erklärte Umweltministerin Marina Silva. Gleichzeitig habe man Fonds geschaffen, die eine nachhaltige Entwicklung der Gebiete vorantreiben und eine Alternative zur Abholzung schaffen sollen. Ziel der Regierung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sei es, bis 2030 die Entwaldung des Amazonasgebiets komplett zu beenden. Die jüngste Abholzung im Amazonas-Gebiet entspricht in etwa der doppelten Fläche des Saarlands.

Die Bekanntgabe der Zahlen erfolgt wenige Tage vor Beginn der 30. Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém (COP30). Vertreterinnen und Vertreter von rund 190 Staaten treffen sich in der Amazonasstadt, um über Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Unterstützung für arme Länder im Kampf gegen die Erderwärmung zu diskutieren.

Die Regierung Lula war im Zusammenhang mit der Austragung der Konferenz scharf kritisiert worden. Es wurden neue Straßenverbindungen gebaut, die zur Zerstörung von Regenwald führten. Erst Mitte Oktober verkündete Präsident Lula neue Ölbohrungen im Mündungsgebiet des Amazonas. Bereits im März 2025 kritisierten führende Umweltforscher und -forscherinnen in einem offenen Brief in der Zeitschrift „Science“, dass, mit Ausnahme des Umweltministeriums, die gesamte Regierung Lula den Klimawandel durch eine Steigerung des CO2-Ausstoßes vorantreibe.

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