Weltsozialgipfel ruft zum Kampf gegen globale Armut auf

Staats- und Regierungschefs haben in Doha ihren Einsatz für eine gerechtere Welt bekräftigt. Sie verabschiedeten eine entsprechende Erklärung. Das Treffen im Golfstaat Katar wird überschattet von Kürzungen der internationalen Entwicklungshilfe.

Genf, Doha - Dutzende Staats- und Regierungschefs haben am Dienstag in Doha auf dem Zweiten Weltgipfel für soziale Entwicklung ihren Kampf gegen die Armut bekräftigt. Sie verabschiedeten die Erklärung von Doha, in der das Engagement für den Aufbau gerechter Gesellschaften betont wird. Die Regierungen wollen sich für die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze und die Ausweitung sozialer Sicherungssysteme einsetzen. Außerdem beinhaltet die Erklärung einen Aufruf zum Schutz der Menschenrechte.

Baerbock warnt vor sozialen Folgen des Klimawandels und bewaffneter Konflikte

Zuvor hatte UN-Generalsekretär António Guterres die Staatengemeinschaft zum entschlossenen Kampf gegen die Ungleichheit aufgerufen. Nahezu 700 Millionen Menschen lebten in extremer Armut, während das reichste Prozent der Erdbevölkerung fast die Hälfte des globalen Vermögens angehäuft habe, kritisierte Guterres zum Auftakt des Gipfels.

Diese Schieflage sei gewissenlos, erklärte Guterres in dem Golfstaat Katar. Die Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock (Grüne), betonte, Wirtschaftswachstum allein reiche nicht aus, um strukturelle Ungleichheiten zu überwinden. Sie stellte klar, dass der Klimawandel und bewaffnete Konflikte sozial Schwache weiter belasteten.

Im Zentrum des dreitägigen Gipfels stehen drängende entwicklungspolitische Herausforderungen. Das Treffen wird überschattet von Kürzungen der internationalen Entwicklungshilfe.

Viele Ziele der Agenda 2030 nicht mehr erreichbar

Der Gipfel soll der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung neue Impulse verleihen. Allerdings räumen die UN ein, dass viele Ziele des globalen Aktionsplans nicht mehr erreichbar sind. Dazu gehört die völlige Abschaffung des Hungers bis 2030.

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) sollte bei dem Gipfel die Bundesregierung vertreten. An dem Gipfel nahmen laut UN mehr als 40 Staats- und Regierungschefs, 170 Vertreter auf Ministerebene, Leiter internationaler Organisationen und Experten teil. Der erste Weltsozialgipfel fand 1995 in Kopenhagen statt.

https://social.desa.un.org/world-summit-2025/history

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