Klima: Merz reist ohne Zusage zum Tropenwald-Fonds nach Brasilien

Bereits vor dem offiziellen Start der Weltklimakonferenz wird im brasilianischen Belém der weltweite Tropenwald-Fonds vorgestellt. Brasilien hat eine Milliarde zugesagt, während Deutschland den eigenen Beitrag noch offen lässt.

Berlin - Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) reist ohne konkrete Zusage für den vom Gastgeber vorgeschlagenen Tropenwald-Fonds zur Klimakonferenz ins brasilianische Belém. Der Kanzler begrüße die Finanzierungsinitiative und werde sie auch unterstützen, aber einen konkreten Finanzierungsbeitrag noch offen lassen, hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen.

Der weltweite Tropical Forest Forever Facility (TFFF), wie der Fonds auf Englisch heißt, sollte im brasilianischen Belém während eines zweitägigen Auftaktgipfels der Staats- und Regierungschefs noch am Donnerstag vorgestellt werden. Merz wird am Freitag erwartet und eine Rede halten. Die offizielle Weltklimakonferenz beginnt am kommenden Montag in der brasilianischen Stadt.

20 Prozent der Gelder für indigene Völker

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat bereits eine Milliarde US-Dollar für die Finanzierung des Tropenwald-Fonds zugesagt. Mit dem Finanzierungsmechanismus sollen Länder für den Erhalt tropischer Wälder entschädigt werden. Dabei soll durch die Kombination öffentlicher und privater Gelder ein Kapitalstock aufgebaut werden, aus dessen Erträgen Tropenwaldländer künftig jährliche Zahlungen für den Erhalt ihrer Wälder bekommen. 20 Prozent der Mittel sollen dabei an indigene Völker fließen.

Tropenwälder wie der brasilianische Amazonas-Regenwald sind entscheidend für das Weltklima, weil sie unter anderem große Mengen CO2 speichern.

Zur 30. Weltklimakonferenz sollen vom 10. bis 21. November Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 190 Staaten in der Amazonasmetropole Belém zusammenkommen. Zu den Schwerpunkten des Treffens zählt die Unterstützung für arme Länder im Kampf gegen die Erderwärmung. Insbesondere über die Anpassung an die Folgen des Klimawandels werden die Delegationen verhandeln.

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