Belém, Berlin - Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) hat sich auf der Weltklimakonferenz erfreut über den offiziellen Start des Unterstützungsfonds für klimabedingte Schäden und Verluste gezeigt. „Das ist wirklich ein Meilenstein“, sagte die Ministerin am Dienstag in der brasilianischen Stadt Belém. Der Fonds, auf den sich die Staatengemeinschaft auf der Klimakonferenz 2023 in Dubai einigte, unterstützt Länder, die besonders von Klimaschäden betroffen sind.
Seit Montag können laut dem Fonds die ersten Förderanträge eingereicht werden. Für diese erste Finanzierungsrunde wurden demnach 250 Millionen US-Dollar bereitgestellt. „Ich bin mir leider auch sicher, dass dieser Fonds stark nachgefragt wird in den nächsten Jahren“, sagte Alabali Radovan mit Blick auf zunehmende Extremwetterereignisse. Als aktuelles Beispiel nannte die Ministerin den Hurrikan Melissa, der kürzlich massive Schäden in der Karibik angerichtet hatte. Es würden massive Summen nötig, um die vom Klimawandel betroffenen Länder zu unterstützen.
Öffentliche Mittel reichen nicht
In dem Zusammenhang machte die SPD-Politikerin deutlich, dass öffentliche Mittel allein nicht ausreichen werden. Deutschland setze daher verstärkt auf öffentlich-private Partnerschaften, sagte Alabali Radovan. Zugleich appellierte sie an eine breitere Geberbasis: „Auch Schwellenländer, die jetzt auch viel mehr beitragen, also höhere CO2-Emissionen haben, müssen sich stärker beteiligen an der Klimafinanzierung.“
Neben der Schadensbewältigung stehen auch Anpassungsmaßnahmen im Fokus der Konferenz. „Wir sehen, dass gerade die Menschen am stärksten unter dem Klimawandel leiden, die am wenigsten dazu beigetragen haben“, sagte Alabali-Radovan. Sie müssten dabei unterstützt werden, resilienter zu werden.
Die 30. UN-Klimakonferenz findet vom 10. bis 21. November in Belém im brasilianischen Amazonasgebiet statt. Laut einer Studie werden die Kosten für klimabedingte Schäden und Verluste in Entwicklungs- und Schwellenländern 2030 jährlich bei 400 bis zu 580 Milliarden Dollar liegen.
