Belém - Eine Gruppe von rund 80 Ländern hat sich auf der Weltklimakonferenz in Belém für einen klaren Fahrplan für die Abkehr von fossilen Energien ausgesprochen. „Wir wollen, dass diese COP zu einem Ergebnis führt, das den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gerecht und inklusiv gestaltet“, sagte Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) am Dienstag bei der Weltklimakonferenz (COP30) in Belém. Deutschland und die meisten europäischen Staaten unterstützen den Aufruf.
„Die Dringlichkeit der Klimakrise erlaubt keinen Aufschub“, erklärte die kolumbianische Umweltministerin Irene Velez Torres. Kolumbien habe sich für einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen entschieden, obwohl es bislang ein Förderland für Öl und Kohle ist. Ein konkreter globaler Fahrplan sei essentiell, sagte sie. Der britische Umweltminister Ed Miliband betonte, dass sich der Koalition sowohl Industriestaaten als auch Länder des Globalen Südens angeschlossen haben.
Lula brachte Thema in die Diskussion
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte in seiner Eröffnungsrede der Konferenz vergangene Woche einen Fahrplan gefordert, wie der Ausstieg aus den fossilen Energien gelingen kann. Seitdem wird die Idee auf der Weltklimakonferenz diskutiert, ist aber nicht Teil der offiziellen Agenda. Noch ist unklar, ob es zu einem Beschluss kommen wird. In einem Beschlussentwurf, den die COP-Präsidentschaft am Dienstagmorgen veröffentlichte, finden sich nur abgeschwächte Forderungen zu dem Thema.
Vor zwei Jahren war auf der Weltklimakonferenz in Dubai der Beschluss für eine Abkehr von Kohle, Öl und Gas gefasst worden, jedoch ohne konkrete Vorgaben oder Zielmarken. Der durch die Verbrennung fossiler Energieträger verursachte Ausstoß von CO2 ist wesentlich mitverantwortlich für den menschengemachten Klimawandel.
