Sudan: 114 Tote bei Angriff auf Kindergarten und Krankenhaus

Bei Angriffen auf einen Kindergarten und ein Krankenhaus sind im Sudan mehr als 100 Menschen getötet worden. Die Weltgesundheitsorganisation kritisiert die Gewalt.

Nairobi/Khartum - Beim Beschuss eines Kindergartens und eines Krankenhauses im sudanesischen Bundesstaat Süd-Kordofan sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 114 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien 63 Kinder, teilte der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag auf der Internetplattform X mit. 35 weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Laut Tedros wurden bei den Angriffen auf den Kindergarten und das nahegelegene „Kalogi Rural Hospital“ am vergangenen Donnerstag auch Rettungskräfte attackiert. Sie seien beschossen worden, als sie versuchten, Verletzte aus dem Kindergarten in das Krankenhaus zu bringen.

Angriffe auf Helfer und Krankenhäuser

Die WHO verurteilte die „sinnlosen Angriffe“ auf Zivilisten sowie Gesundheitseinrichtungen und forderte ein Ende der Gewalt. In dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Krieg in dem nordostafrikanischen Land kommt es immer wieder zu Angriffen auf humanitäre Helfer und Krankenhäuser.

Hintergrund des Krieges ist ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz, der im April 2023 eskaliert war. Beiden Seiten werden Kriegsverbrechen vorgeworfen. Zuletzt drangen aus der Stadt Al-Faschir in der Darfur-Region nach der Einnahme durch die RSF („Rapid Support Forces“) Berichte über Massaker und Hinrichtungen an der Zivilbevölkerung nach außen. Derzeit will die RSF-Miliz Gebiete in Nord- und Süd-Kordofan unter ihre Kontrolle bringen.

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