Nairobi/Kinshasa - Trotz eines kürzlich unterzeichneten Friedensabkommens wird im Osten der Demokratischen Republik weiter gekämpft. Medienberichten zufolge hat die Rebellenbewegung M23 eine Offensive auf die Stadt Uvira in der Provinz Süd-Kivu gestartet. Laut lokalen Medien war es in der Stadt selbst am Mittwochmorgen zunächst ruhig. Rund um Uvira sei die Lage allerdings unübersichtlich, berichtete die Nachrichtenplattform „Actualite.CD“.
Die M23-Rebellen haben seit Anfang des Jahres zunehmend Gebiete im rohstoffreichen Ostkongo unter ihre Kontrolle gebracht. Auch die Millionenstädte Goma und Bukavu wurden von ihnen erobert. Nach Angaben der UN werden sie von Ruanda militärisch, finanziell und personell unterstützt. Erst vergangene Woche hatten die beiden Länder in Washington ein von den USA vermitteltes Friedensabkommen unterzeichnet.
Stopp der Offensive gefordert
Seit der Eroberung von Bukavu durch die Rebellen dient die Stadt Uvira, die nahe der Grenze zu Burundi liegt, als Verwaltungszentrum von Süd-Kivu. Am Dienstagabend widersprach Gouverneur Jean-Jacques Purusi Berichten über eine Einnahme der Stadt, wie der UN-finanzierte Sender Radio Okapi am Mittwochvormittag berichtete.
Die internationale Kontaktgruppe für die Region der Großen Seen, deren Vorsitz Deutschland innehat, äußerte sich besorgt über die Gewalt und warnte vor einer Destabilisierung der gesamten Region. Die Kontaktgruppe, der neben Deutschland unter anderem die USA, die EU sowie Belgien und Großbritannien angehören, rief die M23-Rebellen und die ruandische Armee auf, die Offensive zu stoppen.
Kampf um Bodenschätze
In den vergangenen Tagen hatten die M23-Kämpfer bereits mehrere Ortschaften eingenommen, darunter Luberizi, knapp 50 Kilometer von Uvira entfernt. Lokale Medien berichten von Fluchtbewegungen Richtung Burundi. Der Osten des Kongo ist seit mehr als 30 Jahren Schauplatz von blutigen Konflikten. Zahlreiche Rebellengruppen und die Armee kämpfen um die Macht und Kontrolle über die Bodenschätze.