Ostkongo: Der UN-Generalsekretär verurteilt die Offensive der M23

Nairobi/Kinshasa. Nachdem die Rebellen der M23 die Stadt Uvira im Osten des Kongo eingenommen haben, hat UN-Generalsekretär António Guterres diese Offensive verurteilt. Er sei zutiefst besorgt über die Eskalation der Gewalt und rufe zu einer sofortigen Feuerpause auf, erklärte der UN-Chef am Donnerstag (Ortszeit) in New York. Die Vereinten Nationen seien bereit, an einer diplomatischen Lösung der Krise mitzuwirken.

Die von Ruanda militärisch, finanziell und personell unterstützte M23-Miliz setzt ihren Vormarsch im Osten der Demokratischen Republik Kongo fort, obwohl die beiden Nachbarländer in der vergangenen Woche in Washington ein Friedensabkommen unterzeichnet haben. Spätestens nach der Einnahme Uviras nahe der Grenze zu Burundi durch die Rebellen scheint das Abkommen wirkungslos. UN-Expertenberichten zufolge sind tausende ruandische Soldaten im Kongo. Die Sorge vor einem regionalen Flächenbrand wächst.

Mehr als eine halbe Million Menschen sind seit Anfang des Monats nach UN-Angaben im Ostkongo auf der Flucht. 50.000 sind nach Burundi geflohen, zurzeit ist die Grenze Medienberichten zufolge aber geschlossen. Die M23 haben seit Anfang des Jahres große Teile der Regionen Nord- und Süd-Kivu im rohstoffreichen Ostkongo unter ihre Kontrolle gebracht, darunter die Millionenstädte Goma und Bukavu.

Der ruandische Präsident Paul Kagame kritisierte am Donnerstagabend die Rolle burundischer Soldaten im Kongo und warf ihnen Angriffe auf Zivilisten vor. Auf die Aktivitäten einer eigenen Truppe im Kongo ging er dabei nicht ein. Die internationale Kontaktgruppe für die Region der Großen Seen, deren Vorsitz Deutschland innehat, hat die M23-Rebellen und die ruandische Armee aufgerufen, die Offensive zu stoppen.

Der Osten des Kongo ist seit mehr als 30 Jahren Schauplatz von blutigen Konflikten. Zahlreiche Rebellengruppen und die Armee kämpfen um die Macht und Kontrolle über die reichen Bodenschätze.

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