Getöteter Gaza-Techniker: ZDF will externe Mitarbeiter besser prüfen

Die Tötung des Technikers einer ZDF-Partnerfirma im Gazastreifen, der Mitglied der Hamas gewesen sein soll, hat Konsequenzen: Der Mainzer Sender will die Beschäftigten von Kooperationspartnern künftig stärker unter die Lupe nehmen.

Mainz - Das ZDF will nach eigenen Angaben künftig stärker prüfen, ob Mitarbeiter von Partnerfirnen im In- und Ausland auf Sanktions- oder Terrorlisten stehen. Neben Selbstauskünften und Mitteilungspflichten für Kooperationspartner seien dazu auch „Background-Checks“ vorgesehen, sagte Chefredakteurin Bettina Schausten am Freitag in Mainz bei der Sitzung des ZDF-Fernsehrats. Dazu könnte „gegebenenfalls mit externer Hilfe“ auch die Auswertung von Social-Media-Accounts gehören. Der Sender zieht damit Konsequenzen aus der Tötung eines Technikers im Gazastreifen, der nach israelischen Angaben Hamas-Mitglied war.

Das ZDF hatte die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma PMP im Gazastreifen danach beendet. „Wir haben in keinster Weise die Angaben der israelischen Armee infrage gestellt“, sagte Intendant Norbert Himmler. Der Sender sei allerdings erst nach der Tötung des Technikers von dessen Verbindung zu der Terrororganisation informiert worden.

Vertrauensverhältnis für ZDF trotz guter Kooperation zerstört

Schaustens Worten zufolge bestand die Kooperation mit der palästinensischen Produktionsfirma bereits seit längerer Zeit: „Es war immer auch eine gute Zusammenarbeit.“ Obwohl das Unternehmen erklärt hatte, nichts von einer Hamas-Verbindung des Technikers gewusst zu haben, sei dennoch ein Vertrauensverhältnis zerstört. Das ZDF stehe vor der Herausforderung, die Berichterstattung aus dem abgeriegelten Gebiet auch künftig sicherzustellen. Israel verwehre ausländischen Journalisten unverändert den Zutritt zu der Region.

Beim Beschuss des Standorts der Produktionsfirma in Deir al Balah im Süden Gazas war im Oktober neben dem Techniker auch der achtjährige Sohn eines anderen Mitarbeiters getötet worden. Ein weiterer Mitarbeiter wurde verletzt.

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