Gentechnik/Hexenjagd auf Nonnen/Nicaragua

was Kleinbauern im globalen Süden schon lange kennen, erleben zurzeit auch die Bauern in Deutschland: Angesichts der lang anhaltenden Dürre müssen sie mit Ernteeinbußen rechnen. Der Ruf nach Feldfrüchten, die unter solchen Bedingungen wachsen und gedeihen, wird lauter.

Trockenheitstolerantes Saatgut könnte schneller mit neuen gentechnischen Verfahren wie CrisprCas entwickelt werden. Doch der Europäische Gerichtshof hat der Verwendung der sogenannten Gen-Schere strenge Zügel angelegt. Das sei nachvollziehbar, meint mein Kollege Tillmann Elliesen. Dennoch sollten auch die Chancen der neuen Techniken ernstgenommen werden.

In Indien müssen sich die Mutter-Theresa-Schwestern gegen Vorwürfe des Kinderhandels wehren. Dabei erhalten sie Unterstützung von ungewohnter Seite: Nicht nur Kirchenvertreter vermuten eine Hetzkampagne der hindunationalistischen Regierungspartei BJP gegen religiöse Minderheiten, wie Katja Buck berichtet.

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Gesine Kauffmann

Neu auf welt-sichten

Humanitäre Hilfe: „Es fehlt an Analysen und Debatten“
In Berlin entsteht die Denkfabrik „Centre for Humanitarian Action“ (CHA). Sie soll sich wissenschaftlich mit Grundsatzfragen der humanitären Hilfe befassen und sie auf diese Weise verbessern helfen. Der Berater Martin Quack erläutert, warum das nötig ist.  

Nicaragua: Die Geber strafen Ortega ab
Als Reaktion auf die Unruhen in Nicaragua frieren mehrere europäische Geber ihre bilaterale Hilfe ein. Deutschland zögert noch.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Traditionelle Heilung. Wo westliche Ärzte nicht helfen können, schaffen islamische Verse und Massage, Geisteraustreibungen oder nur Zuhören Erleichterung. Dene Hern-Chen hat für das Internetportal Irinnews einen anrührenden Bericht darüber geschrieben, wie Rohingya-Flüchtlinge mit ihren Traumata fertig werden.

Kampf gegen Tropenkrankheiten. In Australien ist es Forschern gelungen, mit Hilfe spezieller Moskitos das Dengue-Fieber einzudämmen. Jetzt hoffen sie auf ähnliche Erfolge bei Infektionen mit dem Zika-Virus und Malaria, schreibt Sarah Boseley im „Guardian“.

Neues vom afrikanischen Baobab-Baum. Seine Früchte sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und gelten in den USA und Europa als neues Superfood. Davon profitieren Menschen wie Taerou Dieuhiou im Senegal, der von klein auf mit den Früchten Handel treibt. Das Geschäft boomt. Doch auch die robusten Bäume seien vom Klimawandel bedroht, berichtet Edward McAllister für die Nachrichtenagentur Reuters.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Als Städte voneinander lernen. Entwicklungshilfe wird zum Teil dezentral vergeben: von Kommunen,Bundesländern oder Regionen. Wie viel sie wofür bereitstellen und welche Stärken und Schwächen ihre Programme haben, hat die OECD mit Unterstützung der Europäischen Union (EU) untersucht.

Nach Katastrophen steigt das Risiko für Gewalt. Das trifft vor allem Frauen, aber auch junge Männer werden häufig Opfer von Menschenhandel und Übergriffen. Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Roter Halbmond-Gesellschaften hat dazu einen umfangreichen Bericht vorgelegt – und empfiehlt Gegenmaßnahmen.

Talente nutzen. In armen Ländern leben viele junge Menschen mit Behinderungen. Viel Potenzial und Glück werde vergeudet, wenn diese Frauen und Männer vernachlässigt und nicht unterstützt werden, heißt es in einer Studie des britschen Overseas Development Institute.

Filmtipp

Welcome to Sodom. Der österreichische Dokumentarfilm begleitet Kinder, Frauen und Männer, die mitten in Accra auf einer Müllkippe leben. Dort zerlegen sie den Elektroschrott der westlichen Welt. Ab heute im Kino.

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