welt-sichten weekly: Arabischer Wertewandel / Raumfahrt als Rettung / Bewässerung in Afrika

vor acht Jahren versprühte der Arabische Frühling Hoffnung auf einen demokratischen Wandel in Nordafrika und im Nahen Osten. Politisch ist davon nicht viel geblieben. Umfragen des Arab Barometer zeigen jedoch: Die Einstellungen vieler Menschen in der Region haben sich verändert. Gerade unter jungen Leuten verliert die Religion an Bedeutung. Und mehr und mehr Menschen befürworten ein liberales Frauenbild. Die Macher des Arab Barometer ordnen die Ergebnisse ein und erklären mögliche Ursachen des Wandels.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Sebastian Drescher

Neu auf welt-sichten

Mord durch unterlassene Hilfeleistung: Menschenrechtler haben EU-Politiker für ihre Flüchtlingspolitik angeklagt. Zu Recht, findet meine Kollegin Melanie Kräuter.

Die Raumfahrt wird uns retten: Wenn das mit der Erde nichts mehr wird, machen wir es wie die Bärtierchen – und besiedeln den Mond. Eine Glosse über neue Heilsversprechen der Weltraumforscher.

Geld für Straßen und kleine Unternehmen: Klimaschutz, Geschlechtergleichheit und der Ausbau von Verkehrswegen stehen im Vordergrund der neuen Strategie der Österreichischen Entwicklungsbank, die im Juni präsentiert wurde.

 

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Die Mitglieder des Textilbündnisses haben erstmals über ihre Bemühungen um bessere Arbeitsbedingungen in den Zulieferfabriken informiert. Die neue Transparenz offenbart: Bei den existenzsichernden Löhnen geht es nicht voran, erklärt die „SZ“.

Packender Einblick in den schmutzigen Krieg in Afghanistan: Stefanie Glinski hat für „Foreign Policy“ mit Mitgliedern einer vom US-Geheimdienst CIA aufgebauten Kampftruppe gesprochen – und mit deren Opfern.

Clans als Produkt des Kolonialismus: Um ihre Herrschaft zu festigen, haben die europäischen Kolonialmächte in vielen afrikanischen Ländern ethnische Gruppen als politische Einheiten geformt, schreibt Kamau Muiga bei „African Arguments“.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Kleine Pumpen statt großer Projekte: Bauern in Afrika investieren zunehmend selbst in die Bewässerung ihrer Felder. Mit Erfolg, stellt eine Studie fest.

Von Frieden kann in Kolumbien noch keine Rede sein, analysiert die Stiftung Wissenschaft und Politik in einem aktuellen Papier. Die Autoren gehen darin der Frage nach, wie die internationale Gemeinschaft den Friedensprozess unterstützen könnte.

M-Pesa als Entwicklungsmotor: Ein Bericht des Center for Global Development zeigt, wie in Kenia der Erfolg des mobilen Bezahlsystems M-Pesa die Digitalisierung der Wirtschaft und der staatlichen Verwaltung vorangetrieben hat – und was andere Länder davon lernen können.

Buchtipp

Keine Angst vor dem eigenen Wort: Christian Bommarius beschreibt in seinem Buch „Die neue Zensur“, wie die informelle Macht von Algorithmen und fanatisierten Mobs zunehmend die freie Rede bedroht.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

900 Religionsvertreter aus über 100 Ländern treffen sich kommende Woche bei der Weltversammlung „Religions for Peace“ in Lindau am Bodensee. Die Teilnehmer wollen sich unter anderem für einen besseren Schutz religiöser Stätten einsetzen. Zudem sind Gespräche zwischen Konfliktparteien verschiedener Länder geplant – öffentlich und hinter verschlossenen Türen.

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