wir freuen uns, Ihnen heute wieder den exklusiven Newsletter für Unterstützer und Abonnenten zuzuschicken. Diesmal geht es um eine entstehende Riesenstadt in Westafrika, um den gekürzten Entwicklungsetat und um die angespannten Beziehungen zwischen Lateinamerika und der EU.
Ob hier in Deutschland, in den USA und vor allem im globalen Süden - es ist heiß, viel zu heiß. Die Hitze macht uns klar, wie wichtig Wasser ist und wie knapp es mancherorts ist. Wasser ist ein kostbares Gut, aber als solches wird es längst nicht überall behandelt. Darum geht es in unserem nächsten Heft, dass wir gerade produzieren. Darin wird es eine Reportage über ein innovatives Bewässerungssystem in Tunesien geben und eine über einen Taucher, der den verdreckten Victoriasee in Uganda von Müll befreit. Sie werden aber auch etwas darüber lesen, wie in Chile große Konzerne Süßwasserressourcen ausbeuten und wie in Bangladesch Meerwasser über Entsalzungs- und Solaranlagen trinkbar gemacht wird. Freuen Sie sich auf ein Heft mit vielen spannenden Beiträgen. Die Ausgabe erscheint am 4. August.
Die Bundesregierung streicht die humanitäre Hilfe zusammen: Vor kurzem hat die Ampel-Regierung in ihrer Sicherheitsstrategie die Klima- und die Ernährungskrise als Konflikttreiber benannt, der mithilfe von Entwicklungspolitik entschärft werden könnte. Im Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 ist von diesem Denken wenig übrig, berichtet Marina Zapf.
„Die AIIB hat zu lasche Standards“: China ist Initiator und größter Anteilseigner der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB). Nach dem Rücktritt ihres Kommunikationschefs leidet nun das Ansehen der multilateralen Entwicklungsbank – zu Recht, sagt Nora Sausmikat von urgewald.
Erinnern Sie sich noch daran, wie Großbritannien letztes Jahr beschlossen hat, Asylsuchende nach Ruanda abzuschieben? Inzwischen hat sich dazu einiges getan. Ein Berufungsgericht hat dieses Vorhaben der Regierung vor kurzem für rechtswidrig erklärt. Ruanda habe bislang nicht ausreichend belegen können, dass es ein sicheres Drittland ist. Daraufhin hat Ruanda protestiert und gesagt, dass es sehr wohl ein sicheres Land für Flüchtlinge sei - immerhin droht mit der Entscheidung ja auch ein guter Deal für Ruanda zu platzen. Die Angelegenheit ist also noch nicht vom Tisch. Deshalb legen wir Ihnen nochmal unser Interview mit der südafrikanischen Migrationsexpertin Aimée-Noël Mbiyozo ans Herz, die schon vor einem Jahr kritisiert hat, dass die Abschiebung nach Ruanda als Abschreckung dienen soll.
Gangs verbreiten Terror in Haiti: Die Polizei ist aber gespalten in Gegner und hochrangige Komplizen der Banden, schreibt "Foreign Policy" und bestätigt unsere Analyse, dass die Regierung das Problem ist.
Zwölf Jahre nach dem arabischen Frühling ist die Rückkehr der Autokraten komplett, schreibt der marokkanische Publizist Ali Anouzla bei "Qantara". Aber eines Tages werden die Wütenden wieder auf die Straße gehen und die gleichen Forderungen erheben, prophezeit er.
Je näher ein Frieden zwischen Armenien und Aserbaidschan rückt, desto mehr steigt die Gefahr von Kämpfen. Wie das? Die Interessen Aserbaidschans und das Mächtespiel zwischen Europa, Russland und der Türkei im Kaukasus erklärt schön das "IPG Journal".
Podcast-Tipp: „Wir können uns die Reichen nicht leisten“, behauptet der Podcast "Taxcast". Die Begründungen liefern O-Töne von diesen selbst über ihren Hang zu Privatjets. So schwärmt die US-Schauspielerin und Unternehmerin Kim Kardashian von ihrem Fluggerät als Verlängerung ihrer Wohnung, andere schildern klimatisierte Spezialeinbauten für ihre Haustiere und ein Hersteller von Luxusjets steuert eine absurde Erklärung bei, warum diese Flüge gar nicht so klimaschädlich seien: Ein paar Hunde zu halten sei schlimmer. Dann wird der Ton nüchtern: Fachleute vom Tax Justice Movement erklären das Privileg der Superreichen, ihre Vermögen zu verstecken, nicht zuletzt vor der Steuer. Man erfährt, dass Luxemburg vorschreiben wollte, Vermögensregister öffentlich zu machen – aber der Europäische Gerichtshof ist der bizarren Klage eines Vermögensmanagers gefolgt und hat das verboten. Intransparenz sorgt auch dafür, dass alle Sanktionen gegen russische Oligarchen ins Leere laufen, erläutert eine Expertin: Im Netz der Geheimhaltung sind Vermögensmanager die Knotenpunkte; wenn man dort ansetze, könne man den Sumpf trockenlegen. Ein toll gemachter Podcast, unterhaltend, informativ und fundiert, der einen empört zurücklässt.
Offizielle Problemanzeige bei den SDGs: Ein neuer Bericht für die UN-Generalversammlung zeigt den aktuellen Stand bei der Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Danach dürften viele klar verfehlt werden. Bernd Ludermann hat das frustrierende Papier zusammengefasst.
Treibhausgase aus Nassreisanbau senken ist gut – aber nicht so wie Shell es macht, sagt "GRAIN". Denn sein Zertifizierer rechnet die CO2-Einsparung groß und Shell kann dank der Reisbauern weiter selbst verschmutzen und an Zertifikaten verdienen.
Was können wir für zukünftige Pandemien lernen? Dazu veranstaltet das Center for Global Development am Donnerstag, 20. Juli, eine virtuelle Podiumsdiskussion. Es soll unter anderem darum gehen, Lehren aus der internationalen Impfstoff-Initiative COVAX zu ziehen und zu erörtern, wie in Zukunft ein schneller und gerechter Zugang zu Impfstoffen und anderen medizinischen Gegenmaßnahmen gewährleistet werden kann. Alle weiteren Informationen zu der Veranstaltung und zur Registrierung finden Sie hier.