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Rüstung ist „die Grundlage für Nachhaltigkeit“. Das hat mir der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, Hans Christoph Atzpodien, auf die Frage geantwortet, wie der Angriff Russlands auf die Ukraine seine Branche verändert hat. Ohne Zweifel, der Verteidigungskrieg der Ukraine hat den Waffenschmieden in Europa und Nordamerika neben vollen Auftragsbüchern auch einen Imagewandel beschert: Aus der Schmuddelecke ins Rampenlicht – so der Titel meines Artikels in dieser Ausgabe, in dem ich beschreibe, wie die Europäische Union mit immer mehr Geld eine starke europäische Rüstungsindustrie aufbauen will. Wichtigstes Rechercheergebnis für mich: Die Konzerne reagieren keineswegs nur begeistert auf die Annäherungsversuche der Politik.

Von Kriegen weltweit profitieren nicht nur europäische Hersteller. Der türkische Drohnenhersteller Baykar etwa hat seine Einnahmen innerhalb eines Jahres verdoppelt. Baykar wirbt damit, seine Fluggeräte funktionierten dank künstlicher Intelligenz teilweise autonom. Vanessa Vohs erklärt, warum solche KI-Waffen dringend reguliert werden müssen – und warum sich die Staaten so schwer damit tun. Tobias Nowak zeichnet in seinem Artikel die wechselvollen Beziehungen zwischen militärischer Forschung und Computerspielbranche nach: Früher haben die Gamer von den Militärs gelernt, heute ist es umgekehrt. Gibt es keine Alternativen zur Aufrüstung? Doch, sagt Christine Schweitzer vom Bund für Soziale Verteidigung, gewaltfreien Widerstand etwa. Meiner Kollegin Melanie Kräuter hat Schweitzer im Interview erklärt, wo und wie das funktioniert.

Von solchen Alternativen ist der Nahe Osten weit entfernt. Markus Schauta berichtet in unserer Rubrik Welt-Blicke aus dem Westjordanland, wo jüdische Siedler palästinensische Bauern zunehmend aggressiv drangsalieren. Und Valentin Schmid war für uns bei den arabischen Beduinen in der Negev-Wüste: Das sind israelische Staatsbürger, doch die Regierung schützt ihre Dörfer nicht vor den Raketen der Hamas

Wir haben auch noch ein weniger düsteres Thema für Sie: Musik ist weltweit ein Riesengeschäft, und Verwertungsgesellschaften sollen dafür sorgen, dass Musikerinnen und Musiker einen fairen Anteil der Gewinne kriegen. In Afrika funktioniert das noch nicht so richtig. Monica Hoegen berichtet von engagierten Künstlern und Produzenten. die das ändern wollen.

Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre und einen guten Start in den Februar.

Tillmann Elliesen

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