Landgrabbing

Wenn große Geschäfte mit Ackerland im globalen Süden scheitern, ist das für die Anwohner oft kein Grund zum Jubeln. Warum, erklärt ein aktueller Bericht der Landrechteorganisation Grain.
Unterstützt Deutschland Landraub und Repressionen gegen Regierungskritiker in Äthiopien? Kritiker befürchten das, Berlin weist den Vorwurf zurück: Das Gegenteil sei der Fall.
Was tun gegen Landgrabbing? Das diskutierten internationale Fachleute bei einer Tagung von Brot für alle. Keine einfache Frage, doch es gibt Druckmittel – und eine neue Datenbank für mehr Transparenz.
Wer in Äthiopien die Regierung kritisiert, lebt gefährlich. Dennoch bleibt die Regierung ein Lieblingskind der internationalen Geber. Doch ohne eine Stärkung der Zivilgesellschaft und der Menschenrechte kann Entwicklungszusammenarbeit auf Dauer nicht wirken.
Brot für alle (Bfa) greift zu Mitteln, die sonst von Amnesty International bekannt sind: Mit einer Petition verlangt das Schweizer Hilfswerk die Freilassung von drei Äthiopiern, die an einem Bfa-Workshop zu Ernährungssicherheit und Landfragen in Kenia teilnehmen wollten.
Indien steigert seine Entwicklungshilfe in Südasien, aber auch in Afrika – ganz im eigenen Interesse. Noch ist der Wandel des Landes vom Nehmer zum Geber nicht ganz vollzogen.
Im Westen und Südwesten Äthiopiens hat die Regierung riesige Landflächen an Investoren verpachtet. Für die Menschen im Omo-Tal ändert sich das Leben dramatisch. Aber Stillstand ist keine Alternative.
Globale Regeln für den Umgang mit Landrechten sollen dazu beitragen, dass Geschäfte mit Land nicht auf Kosten der lokalen Bevölkerung gehen. Diese Regeln sind allerdings freiwillig. Wie ihre Anwendung überwacht werden soll, wird derzeit verhandelt.
Riesige Sojafarmen bedecken große Teile der Savannen Brasiliens. Im Land können die Agrarunternehmen ihre Produktion kaum noch ausweiten. Deshalb erwerben sie Anbauflächen im Ausland – neuerdings auch in Afrika.
Ohne Landrechte keine Lebensgrundlage. So dürfen afrikanische Frauen Felder zwar beackern, aber meist nicht besitzen. Einen aussichtslosen Kampf um ihr angestammtes Land führen die Guarani-Kaiowá – unser Titelbild – im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Farmer haben die Indigenen von ihrem Grund und Boden vertrieben, um darauf Zuckerrohr anzubauen.
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