Dutzende Organisationen fordern stärkere EU-Afrika-Klimapartnerschaft

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Bonn, Brüssel - Zum EU-Afrika-Gipfel in dieser Woche fordern mehr als 60 zivilgesellschaftliche Organisationen aus Europa und Afrika mehr gemeinsame Anstrengungen in der Klima- und Energiepolitik. Bei ihren Gesprächen am Donnerstag und Freitag in Brüssel müssten sich die Regierungsspitzen beider Kontinente für „eine grüne und gerechte EU-Afrika-Partnerschaft“ starkmachen, heißt es in der am Montag verabschiedeten Erklärung. Dabei gehe es um eine Partnerschaft auf Augenhöhe.

Eine deutlich ambitioniertere klima- und energiepolitische Zusammenarbeit sei nötig, betonte die Entwicklungsorganisation Germanwatch, die die Erklärung mitunterzeichnet hat. Der EU-Afrika-Gipfel unter französischem und senegalesischem Vorsitz könne dafür die Weichen stellen. Der Erfolg der Partnerschaft und von EU-Kooperationsangeboten werde aber davon abhängen, inwieweit die soziale Perspektive berücksichtigt und die Transformationen finanziell untermauert seien.

Die positiven Effekte von Migration in den Blick nehmen

Kernpunkte der gemeinsamen Erklärung sind die Forderungen nach einer gerechten und inklusiven Energiewende, nach stärkerer Zusammenarbeit bei Anpassung, Schäden und Verlusten in der Klimakrise sowie nach höherer Klimafinanzierung und besserer Kooperation bei Klima- und Biodiversitätszielen. Mensch und Entwicklung müssten im Mittelpunkt stehen. Zu den insgesamt 63 Unterzeichnern gehören unter anderen auch „Brot für die Welt“, Care und Climate Action Network.

Derweil forderte der entwicklungspolitische Dachverband Venro mit Blick auf das Treffen einen „Paradigmenwechsel in der europäischen Migrationspolitik“. Die EU müsse ihre bisherige Strategie der Abwehr von Migrantinnen und Migranten aufgeben, sagte der Venro-Vorstandsvorsitzende Mathias Mogge. Stattdessen sollten die Staats- und Regierungsspitzen „die positiven Effekte von Migration in den Blick nehmen und reguläre und sichere Migrationswege schaffen“.

Dem Bundesverband Venro gehören rund 140 private und kirchliche Organisationen in Deutschland an, die in der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe oder der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit tätig sind.

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