Rotes Kreuz: Hilfe in Tigray trotz Waffenruhe eingeschränkt

Frankfurt a.M., Addis Abeba - Medizinische Hilfe in der äthiopischen Konfliktregion Tigray ist trotz einer Waffenruhe laut dem Roten Kreuz nur eingeschränkt möglich. Das, was man in die Region bringen könne, sei ein „Tropfen im Meer“, sagte die Sprecherin des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) in Äthiopien, Fatima Sator, dem britischen Sender BBC am Freitag. Materialmangel zwinge das medizinische Personal Handschuhe und andere Ausrüstung mehrfach zu benutzen.

In der vergangenen Woche hatte die äthiopische Zentralregierung eine humanitäre Feuerpause angekündigt, die von der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) angenommen wurde. Beide Parteien kämpfen seit November um die Macht in der nordäthiopischen Region. Seitdem ist die Versorgung der Bevölkerung und von Flüchtlingen im Konfliktgebiet immer wieder unterbrochen.

Lieferung von medizinischen Hilfsgütern nur per Flugzeug möglich

Hilfsorganisationen und die UN werfen den Kriegsparteien vor, die Not der Menschen als Kriegswaffe einzusetzen. Die UN schätzen die Zahl der Hilfsbedürftigen in Tigray und den benachbarten Regionen Amhara und Afar auf insgesamt 9,4 Millionen.

Das Rote Kreuz hat dem Bericht zufolge seit Januar medizinische Hilfsgüter mit 38 Flügen nach Tigray gebracht, nach monatelangen Beschränkungen. Lastwagen hätten jedoch nicht in die Region geschickt werden können, da es auf den Straßen noch immer Probleme mit dem Zugang und der Sicherheit gebe, sagte Sator. Nur mit Lastwagen könne die Organisation die Menge ihrer Hilfslieferungen erheblich erhöhen.

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