Dutzende Tote bei Massaker im Osten der Demokratischen Republik Kongo

Frankfurt a.M./Massasi - Bei einem Angriff bewaffneter Milizen im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind am Sonntag etwa 60 Menschen getötet und 30 weitere verletzt worden. Für den Angriff im Ort Massasi waren mutmaßlich Kämpfer der Codeco-Miliz verantwortlich, wie Radio Okapi am Montag berichtete. Nach Angaben lokaler Behörden handelt es sich bei den Toten und Verletzten hauptsächlich um Schürfer, die in den Goldminen gearbeitet hatten.

Dem Bericht zufolge drangen die Milizionäre in Wohnhäuser ein und setzten anschließend den gesamten Ort in Brand. Die UN-Friedensmission Monusco habe angekündigt, bei der Evakuierung von Schwerverletzten zu helfen.

Die Codeco-Miliz (Coopérative pour le développement du Congo) ist eine politisch-religiöse Sekte, die nach eigenen Angaben die Interessen der Lendu-Ethnie vertritt. Im Februar kamen bei einem mutmaßlich von der Gruppe verübten Angriff auf ein Lager für Binnenvertriebene 62 Menschen ums Leben. Ein Motiv für das Massaker vom Sonntag ist bislang nicht bekannt.

Die Provinz Ituri im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo ist eine ressourcenreiche Region, die seit Jahrzehnten unter Konflikten leidet. Aufgrund der hohen Zahl an Toten hatte die Regierung im Mai 2021 den Belagerungszustand ausgerufen, der immer noch andauert. Die damit einhergehenden weitreichenden Vollmachten für Armee und Polizei sollen laut Regierung die Sicherheit in der Region erhöhen.

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